Helle Hölzer, sparsamer Materialverbrauch, schlichte Formlösungen, Funktionalität der Gegenstände und Naturverbundenheit machen den skandinavischen Einrichtungsstil aus. Doch wie steht es um die Accessoires im Skandi-Stil? Da kann man einiges falsch machen.
Das helle Holz schafft bei diesem Einrichtungsstil eine wärmende Atmosphäre, ab und an mit gebleichtem Leder kombiniert. Häufiger jedoch finden ungefärbte Baumwolle und naturbelassenes Leinen ihren Einsatz. Sitzflächen können auch aus Korb- und Segeltuchgeflecht bestehen.
Farbstimmungen aller Materialien müssen beim Skandi-Look zusammenpassen. Man stellt helle Holzmöbel zum Beispiel nicht auf einen blauen Teppich.
Akzente wirkungsvoll einsetzen
Bei den Accessoires ist entscheidend: Akzente werden reduziert, aber wirkungsvoll eingesetzt: Das können etwa polierter Edelstahl oder mattes Aluminium für Tisch- und Stuhlbeine sein, was den Möbel zusätzliche Leichtigkeit verleiht. Beliebt ist die Kufenform, die bereits in den 30er-Jahren als Metapher der Moderne entstand. Die geschwungenen Linien aus mehreren dünnen Holzschichten sorgen dafür, dass man nirgendwo aneckt. Manch ein Sessel scheint sich regelrecht um den Körper zu schmiegen. Diese Rundungen vermitteln Geborgenheit, brauchen aber eine farbverwandte Umgebung: weniger neutrales Weiß, umso mehr Wollweiß und Beige.
Sanfte Wellenbewegung des Fjordwassers
Der Umgang mit auffälligen Accessoires sollte sparsam sein, wie beim Aufhängen von Bildern: zwei bis drei Objekte, an denen das Auge hängen bleibt, genügen vollkommen im Scandi-Look.
Vielen Designern Skandinaviens ging es seit jeher darum, Tageslicht perfekt nachzuahmen. Sie schufen Beleuchtungen gegen „Kaamos“, wie in Finnland die Zeit heißt, in der es tagsüber kaum hell wird. Diese Sehnsucht nach Sonne ist immerzu spürbar. Auffällig oft sind Lampenschirme weiß, um möglichst viel Licht durchzulassen.
Glas und Keramik haben im skandinavischen Design eine lange Tradition, vereinen künstlerischen Anspruch und praktischen Nutzen: Eine Untertasse ist ein Deckel und umgekehrt, ein Glas dient gleichzeitig als Flaschenverschluss, Geschirr lässt sich stapeln.
Andererseits avanciert eine schlichte Blumenvase zu einem künstlerischen Glanzstück: Glas scheint die sanfte Wellenbewegung des Fjordwassers oder einer Hügellandschaft nachzuzeichnen. Diese stets wiederkehrende Weichheit und Schlichtheit symbolisiert den Grundgedanken der skandinavischen Wohnkultur.