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Das 1 x 1 der Einrichtung: Wie wohnt man mit Kontrasten?

Zu stimmig und harmonisch eingerichtete Räume wirken manchmal monoton. Erst Kontraste stimulieren die Sinne.

Welche Bedeutung haben Kontraste in der Wohnung?

Es ist wie auf einer Party: Wenn unterschiedliche Menschen aufeinander prallen, wird es erst richtig spannend. Auch in der Wohnung regen Kontraste zwischen Materialien, Formen oder Farben die Instinkte und Triebe der Menschen an.

Wie geht man vor, wenn man die Wohnung kontrastreich einrichten will?

Vorsichtig und nicht im Hauruck-Verfahren handeln. Ein Holzstück zu Hightech stellen, abwarten, gucken, ob es gefällt. Denn die Wirkung ist meist stärker, als man anfangs denkt. Und dann erst das nächste Stück kaufen. Oder eine Wohnung, die vorher einen Holzdielenboden und damit einen dumpfen Klang hatte, nicht gleich komplett mit Steinboden auslegen und damit hallig machen.

Wie ist es mit unterschiedlichen Formen?

In jedem Raum gibt es perse eckige, kubische Formen. Der Mensch sehnt sich aber nach Weichem und nach Rundem. Deswegen sollte man in sehr eckig geschnittenen Räumen nicht noch kubische Sessel oder quadratische Tische stellen.

Welche Rolle spielen Accessoires?

Sie sind das i-Tüpfelchen – aber nicht mehr. Denn wenn ich eine alte Kaffeekanne ins Regal stellt, wirkt das nie so stark, als wenn ich gleich das ganze Regal austauschen würde. Die einfachste Methode kostet übrigens nur ein paar Euro. Einfach eine hellere oder dunklere Glühbirne einsetzen. Das schafft ganz neue, ungeahnte Kontraste.

Stahl und Holz erfreuen sich immer noch einzigartiger Beliebtheit. Warum gerade diese Kombination?

Beide Materialien symbolisieren unser aller Dilemma. Der menschliche Verstand akzeptiert, dass wir in einer technisch perfekten Welt leben, aber das Herz sehnt sich zur Natur zurück. Das Holz erwärmt unser Herz in der kalten Hightech-Welt.

Und wenn jemand lieber Plastik und Stein mag?

Dann sollte er sich auch mit Plastik und Stein einrichten. Es ist ganz wichtig, seine individuellen Vorlieben zu entdecken, wenn man in seiner Wohnung mit Kontrasten arbeiten will. Man sollte seine Kaufentscheidungen lieber mutig selbst treffen und sich nicht von Freunden oder auch Einrichtungskatalogen diktieren lassen.

Warum fühlt sich einer in konsequent schwarzweiß gehaltenen Räumen pudelwohl und der andere völlig unbehaglich?

Schwarz und Weiß ergibt den härtesten Kontrast überhaupt, und Räume haben eine unheimliche Macht. Die können Menschen wie „mit einer Axt erschlagen“. Ein nach Harmonie strebender Mensch wird sich deshalb in schwarz-weiß gehaltenen Räumen äußerst unwohl fühlen.