Diese Einrichtungsfarbe ist gar keine Farbe: Weiß steht außerhalb des Farbkreises. Als Wohnfarbe ist Weiß sehr gefragt, allerdings mit Vorsicht einzusetzen, um es zu genießen.
Ruhe, Helligkeit und Klarheit – das verbindet man mit Weiß. Doch es muss mit dem richtigen Maß eingesetzt werden, damit sich der Effekt nicht ins Gegenteil verkehrt.
Sofas und Sessel sind gerne weiß, ebenso Kastenmöbel wie Regale, Schränke und Sideboards. Vor allem bei denjenigen, die eine ruhige und elegante Optik mögen. Ein weiterer Grund für die Lust auf Weiß kann die Renaissance der Tapete sein. Zu einer mehrfarbigen Wand passen natürlich am besten unifarbene Möbel. Auf Muster muss man aber auch bei weißen Möbeln nicht verzichten. Oft sind in die Oberflächen Ornamente eingeprägt. Auch die Bezüge sind strukturiert – das ergibt eine sehr schöne und meist auch pflegeleichte Oberfläche.
Stopp! Weiß kann den Raum dominieren
Solche Kombinationen sind nicht nur Modeerscheinungen, sondern ein wichtiges Mittel, um das Weiß im Raum nicht übermächtig werden zu lassen. Weiß braucht einen Kontrast, der es erdet und auffängt. In einem reinweißen Raum verliert man die Bodenhaftung. Außerdem ist Weiß nicht gleich Weiß.
Die Nichtfarbe existiert in unendlich vielen Varianten. Eine in der Fabrik weiß gestrichene Tür kann eine ganz andere Pigmentierung aufweisen, als der selbst gestrichene hölzerne Türrahmen. Man sollte deshalb genau darauf achten, dass die einzelnen Weiß-Nuancen zusammenpassen. Problematisch sei oft auch die Kombination von klarem, kaltem Weiß an den Wänden mit cremefarbenen Möbeln.
Achtung! Nochmal übers Licht nachdenken
Lichtakzente muss man in einem weißen Zimmer ebenfalls mit Bedacht setzen: Auf weißen Möbeln sind Schatten stärker sichtbar als auf Möbeln aus Naturholz. Das kann effektvoll wirken, aber auch stören. Richtig eingesetzt, hilft Weiß, kleine Räume größer erscheinen zu lassen. Eine weiße Decke, die von unten beleuchtet wird, lässt ein kleines Zimmer höher wirken. Sehr spannend kann auch die Kombination von weißen und farbigen Wänden wirken.
Weiß gilt zudem als unkomplizierte Wandfarbe. Es ist leichter zu verarbeiten als die meisten farbigen Anstriche. Allerdings gilt auch für weiße Farbe die Grundregel: Immer vom Licht weg arbeiten.
Vorsicht! Keine leblose Strenge
Weiß hat den Ton-in-Ton-Stil praktisch erfunden. Wie keine andere Farbe besitzt es das Talent, Räume warm und behaglich, aber auch kühl und luftig wirken zu lassen.
Darauf sollten Sie achten: Hart- und abgetöntes Weiß entwickelt oft eine leblose Strenge. Deshalb sollten Sie bei der hellsten aller Farben auf einen abwechslungsreichen Texturenmix setzen. Materialien wie Spiegel, Kristall oder Holz eignen sich zu Weiß besonders gut als Akzentgeber.
In einer seiner schönsten Formen begegnet uns Weiß als Basis für Einrichtungsstile wie dem Shabby-Chic oder dem skandinavischen Landhausstil. Mit kalten, weißen Wänden haben diese jedoch nichts gemeinsam, vielmehr kombinieren sie schlichtes Weiß mit nostalgischen Accessoires, zarten Grau- und Beige-Tönen sowie romantischen Blumenarrangements. Das sorgt für ein Gefühl von Ruhe, Geborgenheit und Harmonie.