Eine interessante Erkenntnis aus der Wissenschaft für alle, die Wohnräume einrichten. Die Anordnung von Möbeln und Objekten wird vielleicht ganz anders wahrgenommen als wir glauben.
Wer sich ein klassisches Stillleben ansieht, nimmt trotz eines gegenteiligen Eindrucks nicht alle Gegenstände gleichzeitig wahr. Vielmehr realisiert er die verschiedenen Farben und Formen nacheinander, haben amerikanische Uni-Psychologen gezeigt. Lediglich die Verteilung der Gegenstände im Raum ist von dieser Art der Wahrnehmung ausgenommen: Die Positionen von Obstschale, Blumen und Wasserflasche können gleichzeitig erfasst und parallel verarbeitet werden.
Was bewusst wahrgenommen wird, ist demnach nicht der aktuelle Inhalt des optischen Arbeitsspeichers, sondern das, was schnell und gezielt aus anderen Speichern abgerufen werden kann, berichten die Forscher der Princeton-Universität.
Menschen können also nicht alle Details eines komplexen Bildes oder Raums gleichzeitig aufnehmen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf bestimmte Aspekte und wechseln ihre Aufmerksamkeit zwischen den Elementen. Wir nehmen visuelle Informationen in einer bestimmten Reihenfolge wahr, und dies kann unser Verständnis und unsere Interpretation der Umgebung beeinflussen.
Künstler und Designer könnten diese Erkenntnisse nutzen, um die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt auf bestimmte Elemente zu lenken oder um die Art und Weise zu optimieren, wie Menschen Räume und Umgebungen wahrnehmen.