Kurz vor dem 100jährigen Jubiläum ist Schluss: Dieser deutsche Traditionsbetrieb schließt zum 31. Dezember 2023 sein Werk.
In einer öffentlichen Mitteilung schreibt die Geschäftsführung des Unternehmens, dass die Arco-Polstermöbel GmbH & Co. KG in Weidhausen beendet ihre Geschäftstätigkeit. Nach der Corona-Krise und den Auswirkungen des veränderten Verbraucherverhaltens aufgrund der Inflation sei diese Betriebs-Beendigung zwingend notwendig, so die Geschäftsführung.
Und weiter: „Das Unternehmen ist nicht überschuldet und nicht zahlungsunfähig. Arco ist eigenfinanziert und bankenunabhängig. Daher wird das Unternehmen keinen Insolvenzantrag stellen.“ Arco arbeite allerdings nach eigenen Angaben seit 2021 mit Verlust und habe seitdem die Liquiditätsreserven angegriffen. Deshalb werden die Gesellschafter das Unternehmen ordnungsgemäß liquidieren und damit eine Insolvenz abwenden. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 137 Mitarbeitende.
Was wird aus meinen Möbel-Bestellungen?
Die „werbende Tätigkeit“ will Arco zum 30.11.2023 einstellen. Alle eingegangenen Bestellungen sollen bis zum anstehenden Weihnachtsfest bearbeitet werden. Die Geschäftsführung: „Die ARCO-Polstermöbel GmbH und Co. KG wird ihre Verpflichtungen, die sie eingegangen ist, erfüllen.“ Zu Silvester ist dann Schluss.

Arco produziert seit 1925 in Weidhausen und entwickelte sich dort vom Hersteller von Korbmöbeln zu dem heutigen Polstermöbelunternehmen. Warum jetzt das Ende?
Der extrem preisaggressive Wettbewerb im Polstermöbel-Markt lasse dem Unternehmen keine Wahl. Die über den Möbeleinzelhandel vertriebenen Polstermöbel der Firma Arco seien in Deutschland nicht mehr zu einem wettbewerbsfähigen Preis herzustellen. „Die Forderungen des Handels führen letztendlich dazu, dass das Unternehmen unter Herstellungskosten verkaufen musste. Diese Verluste können auf Dauer nicht mehr vom Unternehmen finanziert werden“, schreibt die Geschäftsführung.