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Möbel: So werden Klassiker zu Kultobjekten

Keine Frage, für einige Menschen sind Klassiker schlicht und ergreifend Statussymbole, denn sie gehören nicht gerade zu den Low-Budget-Produkten der Möbelbranche.

Und da sie oftmals für bedeutende öffentliche Gebäude entworfen wurden, möchte sich so mancher auch gleich das Ansehen ins Haus holen. Wären das jedoch die einzigen Gründe für den Klassiker-Kult, müsste auch anderen exklusiven Dingen ein längeres Leben vergönnt sein.

Für Experten erklärt sich der Erfolg vor allem durch das Design! Die Entwürfe von Mies van der Rohe oder Le Corbusier zum Beispiel waren ihrer Zeit voraus. Solche Stahlrohrmöbel stellten in den 20er- und 30er-Jahren die Avantgarde dar, aber die meisten Zeitgenossen empfanden sie als Kulturschock. Heute herrscht ein viel größeres Verständnis für Design. Es hat einige Jahrzehnte gedauert, bis die Qualität dieser Objekte von einer größeren Zahl von Menschen erkannt wurde.

Auch einige Entwürfe aus der heutigen Zeit werden vielleicht erst in zehn oder zwanzig Jahren richtig zu ehren kommen. Entscheidend für die Innovationskraft der Designer waren und sind neue Werkstoffe. So zum Beispiel das Stahlrohr in den Goldenen Zwanzigern oder 40 Jahre später die Kunststoffe. Viele der bekannten Materialien sind einfach ausgereizt. Und deshalb hat es in der jüngsten Vergangenheit auch keine grundlegenden Neuerungen im Möbeldesign mehr gegeben. Dieser Umstand trägt ebenfalls zum Erfolg der Longseller bei.

Tatsache ist, dass es von der Wagenfeld-Leuchte bis zum Panton Chair Entwürfe gibt, deren Qualität, Funktion und Design auch nach Jahrzehnten noch überzeugt. Nicht zuletzt lieben wir Klassiker auch dafür, dass sie eine eigene Geschichte haben und einen Teil der Geschichte jenes Menschen erzählen, der sie in die Welt gesetzt hat.