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Was sind Shaker-Möbel?

Sie sind in ihrer Einfachheit, Nützlichkeit, Robustheit und Langlebigkeit Ausdruck eines Lebens ohne Luxus und übersteigerte weltliche Genüsse. Sie werden noch heute hergestellt und erfreuen sich bei Traditionalisten, aber auch Designbegeisterten großer Beliebtheit.

In den USA sind die Shaker praktisch ausgestorben, nur in dem kleinen Flecken namens Sabbathday Lake im Bundesstaat Maine überdauert noch eine Shaker-Gemeinschaft, die „letzte aktive“, wie sie selbst, schwankend zwischen Stolz und Resignation, behauptet.

Kinder zu bekommen, ist den Shakern verboten, denn für sie gilt: kein Sex! Das Weiterbestehen ihrer Communities wurde durch die Aufnahme von Waisen gesichert, dem aber schiebt das amerikanische Recht heute einen Riegel vor.

Geschichte: Shaker-Möbel

Recht handfest hingegen – aber auch dem strengen Lebens- und Arbeitsethos verpflichtet – sind die Möbel und Gebrauchsgegenstände, die ihren Namen tragen. In verschiedenen amerikanischen Museen wird die Geschichte der Shaker und ihrer Möbel wachgehalten und zahlreiche historische Gesellschaften bieten diverse Kurse zur eigenen Fertigung von Shaker-Objekten an. Das Erbe ist also lebendig und Shaker Möbel in der aller Welt verbreitet.

Shaker-Möbel: Traditionelles Design

Shaker Möbel sind zeitlos schön – und ziemlich teuer, da sie, wenn sie als Originale gelten sollen, noch in alter Handwerkstradition und meist in massivem Kirchholz gefertigt werden. So kann vor Ort ein knapp zweieinhalb Meter langer Esstisch um die 3.000 Dollar kosten. Dafür erhält man aber auch ein Möbel, das seit Jahrhunderten jeder Mode getrotzt hat und auch künftig allen Trends selbstbewusst widerstehen wird.

Symbole des amerikanischen Landlebens

Außer den Tischen, die in verschiedenen Formen und, je nach Wunsch, mit kleinen hölzernen Rollen an den Beinen (praktisch!), mit hochklappbaren Seitenteilen (dito) oder flachen Schubläden unter der Tischplatte (dito) angeboten werden, sind vor allem die hölzernen, ovalen Aufbewahrungsschachteln weit verbreitet. In verschiedenen Größen übereinandergestapelt, sind sie nicht nur nützlich, sondern auch dekorativ – und haben heute einen fast schon ikonografischen Charakter. Stehen sie doch ein für die guten alten Werte des amerikanischen Landlebens, für Tugend und Fleiß, Genügsamkeit und Geradlinigkeit.

Shaker-Schaukelstühle

Wahrscheinlich wusste John F. Kennedy ziemlich genau, worauf er sich setzte – und fotografieren ließ –, als er Shaker-Schaukelstühle wählte, um es sich im Weißen Haus und auf dem Familiensitz in Hyannis Port bequem zu machen. Seither jedenfalls gelten sie als Klassiker, die ebenfalls noch produziert werden (zu beziehen etwa über Markanto oder Seeland).

Die Vielfalt der Shaker-Möbel und-Gegenstände

Das Angebot an Shaker-Möbeln und Wohnutensilien ist breit gefächert. Es reicht von Steingutgefäßen bis Küchenbrettern, von Betten und Stühlen bis zu Regalen und Beistelltischen. Mit ihren warmen, perfekt aufeinander abgestimmten und seit Jahrhunderten erprobten Farben. Verführerisch ist auch die Palette von Baumwollbändern, mit denen die Sitzflächen und Lehnen der Shaker-Stühle geflochten werden.

Als perfektes Sinnbild für die Shaker-Philosophie jedoch gelten die typischen Garderoben: einfache, gedrechselte Holzstifte, die in vorgebohrte Löcher einer gleichfalls schlichten Holzleiste gesteckt werden. So einfach kann Wohnen mit Stil sein.

Foto: Design Folly, „Farm Table of Reclaimed Wood with Shaker style legs“, CC BY-SA 2.0

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