Wer Fliesen verlegen lassen möchte, investiert zunächst etwas mehr Geld – gewinnt jedoch langfristig deutlich. Eine fachmännische Verlegung sorgt für eine hochwertige Optik, Langlebigkeit und schützt vor späteren Folgekosten.
Gerade bei komplexen Mustern, empfindlichen Materialien oder kritischen Bereichen wie Bädern lohnt es sich in jedem Fall, einen Experten zu beauftragen.
Was kostet das professionelle Verlegen von Fliesen?
Die Kosten für das Fliesenverlegen variieren je nach Region, Größe der Fläche, Untergrund, gewählten Materialien und Verlegeart stark. Üblich ist jedoch ein Richtwert von etwa 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter für die reine Arbeitsleistung. Dabei gilt in der Regel: Je kleiner die Fläche, desto höher der Quadratmeterpreis, da kleinere Flächen zeitlich aufwendiger und schwieriger zu bearbeiten sind.
Beispielrechnung: Fläche mit 10 Quadratmetern
Für eine Fläche von etwa 10 Quadratmetern, beispielsweise in einem Badezimmer, fallen etwa 500 bis 800 Euro reine Arbeitskosten an. Hinzu kommen noch Materialkosten für Fliesen, Kleber, Grundierung und Fugenmasse, was die Gesamtkosten leicht auf 900 bis 1.400 Euro steigen lässt.
Beispielrechnung: Fläche mit 50 Quadratmetern
Bei einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern, etwa für einen großzügigen Wohnbereich, werden die Verlegearbeiten meist günstiger im Verhältnis zur kleineren Fläche. Hier liegen die reinen Arbeitskosten zwischen etwa 2.000 und 3.500 Euro. Zusammen mit den Materialkosten belaufen sich die Gesamtausgaben auf etwa 3.000 bis 5.000 Euro.
Was beeinflusst die Kosten zusätzlich?
Die genannten Preise sind Richtwerte und können von folgenden Faktoren beeinflusst werden:
- Fliesengröße und -art: Großformatige oder Mosaikfliesen erhöhen den Arbeitsaufwand und damit auch die Kosten. Hochwertige Natursteinfliesen erfordern spezielle Kleber und Versiegelungen, was ebenfalls zu höheren Ausgaben führt.
- Verlegemuster: Komplexe Muster wie Fischgrät oder Diagonalverlegungen sind zeitintensiver und kosten entsprechend mehr.
- Untergrund: Muss der Untergrund vorbereitet werden, etwa durch eine vorherige Ausgleichsmasse oder Abdichtung im Nassbereich, steigen die Kosten ebenfalls deutlich.
Warum lohnt es sich, einen Fachmann zu beauftragen?
Viele Heimwerker unterschätzen den Schwierigkeitsgrad des Fliesenverlegens. Die Verlegung durch einen Profi bietet jedoch erhebliche Vorteile:
Sauberes und langlebiges Ergebnis
Ein erfahrener Fliesenleger sorgt dafür, dass Fliesen akkurat verlegt und präzise geschnitten werden. Gerade bei Übergängen, Ecken und Unebenheiten zeigt sich die Qualität einer professionellen Arbeit deutlich. Das Ergebnis ist langlebig, ästhetisch hochwertig und stabil.
Zeitersparnis
Ein Profi arbeitet deutlich schneller als Laien. Während Hobbyhandwerker oft mehrere Tage oder sogar Wochen für eine Verlegung benötigen, schafft der Experte die Arbeit meist innerhalb weniger Tage. Dies erspart Stress und zusätzliche Kosten durch Ausfallzeiten in den Wohnräumen.
Garantie auf die Arbeit
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Gewährleistung. Fachbetriebe garantieren die Qualität ihrer Arbeit. Treten später Schäden oder Mängel auf, besteht Anspruch auf Nachbesserung. Wer selbst verlegt, trägt dieses Risiko allein.
Risiken bei Eigenleistung
Natürlich lässt sich durch das eigenständige Verlegen der Fliesen Geld sparen. Doch die vermeintlichen Einsparungen können schnell ins Gegenteil umschlagen:
Fehlerhafte Verlegung
Fliesen, die nicht perfekt ausgerichtet sind oder bei denen die Fugen ungleichmäßig sind, mindern nicht nur die Optik, sondern gefährden langfristig auch die Stabilität des Belags. Fehler können zu Brüchen oder Ablösungen führen.
Hoher Materialverlust
Unerfahrene Heimwerker unterschätzen oft den Materialbedarf und verursachen beim Zuschneiden unnötigen Verschnitt. Dies treibt die Gesamtkosten oft deutlich in die Höhe.
Feuchtigkeitsschäden
Gerade in Badezimmern und Küchen besteht ein hohes Risiko, wenn die Abdichtung mangelhaft ausgeführt wird. Wasser kann eindringen und Schäden an Wand- und Bodenbelägen verursachen, deren Behebung dann sehr teuer wird.
Zeitaufwand und Stress
Die Eigenleistung beansprucht viel Zeit und Geduld. Verzögerungen durch Fehler oder Unerfahrenheit können schnell zu einer echten Belastung werden.
Die polierte Platte ist out
Heutzutage sind Fliesen vielseitig in Form, Farbe und Struktur, Wohnwelten unterschiedlichsten Zuschnitts lassen sich mit ihnen erschaffen – und das oft mit geringem Aufwand.
Jede Farbe ist möglich: Von rustikalem Terrakotta bis zu Anthrazit- oder Schwarz-Tönen ist alles vertreten. Auch Beige wird nachgefragt. Durch Fotodrucktechnik können Sie jedes Motiv auf Fliesen brennen. Auch kundenspezifische Einzelbilder können hergestellt werden.
Bei der Beliebtheit haben die zumeist aus Keramik bestehenden Fliesen Natursteinen den Rang abgelaufen: Gerade durch die Vielzahl der Farben und Oberflächen sind die Fliesen im Vorteil. Außerdem sind Fliesen oft günstiger und pflegeleichter als Naturstein. Meist werden im Handel Fliesen mit angerauter Oberfläche verlangt: Die typische polierte Platte ist out.
Es können auch andere Werkstoffe nachgeahmt werden: Nachbildungen von Schiefer oder Granit sehen täuschend echt aus und sind deutlich robuster und damit pflegeleichter als ihr Original. Das gilt ebenso für Holzimitationen. Populär sind auch Fliesen in puristisch-minimalistischer Beton- oder Zementoptik, die für urbanes Loft-Flair sorgen.
Große Größen beliebt
Fliesen kommen auch nicht mehr nur im quadratischen Format daher. Ebenso häufig sind sie rechteckig, zudem haben sie verschiedene Größen. Der Trend geht zu großen Fliesen. Ein Format von 30 mal 60 Zentimeter war früher gigantisch, heute ist es Standard. Formate wie 60 mal 60 oder 60 mal 120 Zentimeter geben völlig neue Möglichkeiten in der Raumgestaltung.
Übergänge von einem Raum zum nächsten lassen sich damit leichter realisieren – sogar ein ganzes Haus in einem einheitlichen Look ist möglich – durchgängig vom Bad über das Wohnzimmer auf die Terrasse. Allerdings gilt es zu bedenken: Größere Fliesen brauchen den Fliesenlegermeister mit dem richtigen Know-how und Werkzeug, für Heimwerker sind sie eher ungeeignet.