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Das Durchgangszimmer als Arbeitszimmer – So wird es funktional und stilvoll

Nicht jedes Zuhause bietet den Luxus eines separaten Arbeitszimmers. Doch ein Durchgangszimmer kann eine clevere Alternative sein – mit den richtigen Handgriffen und Ideen.

Ein Durchgangszimmer als Arbeitszimmer einzurichten ist eine Herausforderung – aber keine unlösbare. Mit durchdachter Raumaufteilung, cleveren Stauraumlösungen und der richtigen Beleuchtung kann der Raum funktional und wohnlich zugleich sein. Und wer auf Flexibilität setzt, macht ihn nach Feierabend sogar noch zu einem vielseitigen Wohlfühlort.

Gestaltung: Ein Raum, der sich anpasst

Ein Durchgangszimmer hat eine besondere Herausforderung: Es dient nicht nur als Arbeitsraum, sondern ist auch eine Verbindung zwischen anderen Zimmern. Um hier konzentriert arbeiten zu können, hilft eine klare Struktur. Wichtig ist eine Zonierung: Eine schlichte Raumteilung durch Teppiche oder Regale hilft, den Arbeitsbereich optisch vom Rest des Raumes abzutrennen. Auch halbhohe Raumtrenner oder Vorhänge sorgen für mehr Ruhe, ohne das Zimmer einzuengen.

Der Schreibtisch sollte so platziert werden, dass man möglichst wenig vom Durchgangsverkehr abgelenkt wird. Falls möglich, kann eine Rückwand oder eine dekorative Stellwand den Arbeitsplatz optisch abschirmen. Praktisch sind Möbel mit Mehrfachnutzung: Ein Sekretär oder ein ausklappbarer Wandtisch lassen sich nach Feierabend schnell „verschwinden“, sodass der Raum seine Durchgangsfunktion behält.

Schreibtisch mit schmaler Silhouette: Ein kompakter Sekretär oder ein Wandklapptisch eignet sich perfekt, wenn der Raum nicht dauerhaft als Büro genutzt wird. Modelle mit verstecktem Stauraum bieten zusätzliche Ablagemöglichkeiten.

Offene Regale statt massive Schränke: Hohe, offene Regalsysteme wirken luftiger als geschlossene Schränke und bieten Platz für Bücher, Akten oder Deko-Elemente. Filigrane Metall- oder Holzregale mit asymmetrischen Fächern lockern das Gesamtbild auf.

Schwungvolle Sitzmöbel: Statt eines wuchtigen Bürostuhls kann ein ergonomischer, aber stylisher Stuhl oder ein gepolsterter Drehstuhl gewählt werden, der sich nach Feierabend dezent in den Raum einfügt.

Ein Durchgangszimmer wirkt oft schmal und dunkel – umso wichtiger ist es, mit der richtigen Farbgestaltung für Offenheit und Leichtigkeit zu sorgen.

  • Helle Wandfarben lassen den Raum größer wirken: Besonders gut eignen sich sanfte Naturtöne wie Sand, Greige oder warmes Weiß.
  • Akzente setzen mit sanften Dusty-Tönen: Ein staubiges Blau oder ein dezentes Taupe kann eine Wand betonen, ohne den Raum zu erdrücken.
  • Holz & Naturmaterialien für Gemütlichkeit: Ein warmer Holzboden oder Möbel aus Eichenholz sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Wer es moderner mag, kann mit Metall- oder Glasdetails spielen.
  • Matt oder leicht glänzend? Wenn der Raum wenig Tageslicht bekommt, können leicht glänzende Wandfarben oder eine dezente Tapete mit Perlmuttschimmer das Licht reflektieren und den Raum heller wirken lassen.

Beleuchtung: Lösungen für dunkle Räume

Ein Durchgangszimmer hat oft den Nachteil, dass es entweder zu wenig Tageslicht bekommt oder gar kein eigenes Fenster hat. Doch mit der richtigen Beleuchtung lässt sich auch hier eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen.

  • Tageslichtlampen mit einem Wert von etwa 4.000 Kelvin bringen eine natürliche Lichtstimmung ins Zimmer.
  • Indirekte Wandbeleuchtung oder LED-Leisten an Regalen erzeugen eine helle, gleichmäßige Grundbeleuchtung.
  • Falls es ein angrenzendes Fenster gibt, kann ein Spiegel strategisch so platziert werden, dass er Tageslicht reflektiert und den Raum freundlicher wirken lässt.

Auch Farbtöne spielen eine Rolle: Helle Wandfarben wie Sand, Kieselgrau oder ein sanftes Greige lassen das Zimmer offener und luftiger erscheinen. Besonders dunkle Räume profitieren von einer hochglänzenden Lackfarbe oder einer satinierten Glaswand, die Licht weiterleitet.

Mehr als Homeoffice: Wie sich das Zimmer nach Feierabend nutzen lässt

Gerade wenn das Durchgangszimmer kein reines Arbeitszimmer ist, sollte es multifunktional sein. Eine stilvolle Lösung ist ein ausklappbarer oder höhenverstellbarer Schreibtisch, der nach der Arbeit Platz für andere Aktivitäten macht.

  • Als Leseecke mit einem bequemen Sessel und Bücherregal bekommt der Raum eine wohnliche Atmosphäre.
  • Mit einer Gästeschlafcouch wird er zur praktischen Übernachtungsmöglichkeit.
  • Wer kreativ arbeitet, kann es als Atelier oder Hobbyraum nutzen – mit versteckten Stauraumlösungen für Materialien.

Wichtig ist, dass sich der Raum je nach Tageszeit wandelt. Dimmbares Licht, rollbare Möbel oder ein clever verstauter Schreibtisch machen es möglich.

Steuerliche Frage: Gilt das Durchgangszimmer als häusliches Arbeitszimmer?

Das deutsche Steuerrecht ist beim Thema häusliches Arbeitszimmer streng. Grundsätzlich gilt: Das Arbeitszimmer muss ein klar abgegrenzter Raum sein, der nahezu ausschließlich beruflich genutzt wird.

Mehr lesen: Arbeitszimmer – 5 Tipps für mehr Produktivität und Wohlbefinden

Da ein Durchgangszimmer per Definition von anderen genutzt wird, kann es nicht als steuerlich absetzbares Arbeitszimmer gelten. Aber: Falls es sich um einen kleinen Nebenraum handelt, der kaum als Wohnfläche dient und sich baulich abschirmen lässt, kann es in Einzelfällen als Arbeitszimmer durchgehen. Eine Alternative ist die Homeoffice-Pauschale, die seit 2023 erweitert wurde: Hier kann man bis zu 1.260 Euro jährlich absetzen, selbst wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist.