Symmetrie leitet sich vom altgriechischen „symmetria“ ab und bedeutet „Ebenmaß“. Dieses Ebenmaß begegnet uns überall: in der Architektur, bei Pflanzen, Tieren und auch in uns selbst. Alles scheint von einer allgegenwärtigen Ordnung zu zeugen. Symmetrie umgibt uns und beeinflusst unsere Wahrnehmung.
Von alters her verbinden Menschen Schönheit mit Symmetrie. Der griechische Bildhauer Polykleitos prägte bereits um 500 v. Chr. den Begriff „symmetria“ – Gleichmaß. Später versuchte Leonardo da Vinci in seiner berühmten Zeichnung der menschlichen Gestalt, den Goldenen Schnitt darzustellen.
Unser Auge bevorzugt harmonische Formen. Ein wohlproportioniertes Gebäude wird als gelungen empfunden, ebenmäßige Gesichter gelten als schön, und in der Natur finden sich zahllose faszinierende Regelmäßigkeiten: Eiskristalle, die Flügel eines Schmetterlings oder die Streifen eines Zebras – immer wieder begegnen uns Muster und Spiegelungen, die unser Auge als angenehm empfindet.
Eintönigkeit vermeiden
Auch im Interieurbereich lässt sich diese Erkenntnis nutzen. Hier sollte man jedoch sparsam und gezielt vorgehen. Ein vollständig symmetrisch eingerichteter Raum kann schnell eintönig wirken. Ein harmonisches Ergebnis lässt sich oft durch Zweierkombinationen von Möbeln oder Accessoires erreichen: Ein Paar identischer Vasen zieht doppelt die Blicke auf sich, zwei gleiche Sessel, links und rechts neben einem Konsolentisch platziert, rahmen diesen stilvoll ein, und ein Leuchten-Duo erhellt den Essplatz besonders stimmungsvoll.
Solche Paare müssen sich nicht exakt gleichen wie ein Ei dem anderen. Sie können dieselbe Form, aber unterschiedliche Farben oder Größen haben. Vielleicht sind sie in Farbe, Größe und Form identisch, spiegeln sich jedoch zueinander. Sie können als Zweier-Set untrennbar zusammenstehen oder auch einzeln wirken. In jedem Fall erzeugen sie eine optische Einheit, eine Symmetrie, die die Blicke lenkt und dem Interieur Ebenmaß verleiht.
So entsteht eine ausgewogene Atmosphäre, in der selbst Leonardo da Vinci wohl Gefallen gefunden hätte.