Wer eine Immobilie neu bezieht, umbaut oder saniert, steht früher oder später vor der Frage: Was kostet eigentlich der Innenausbau? Die Antwort darauf hängt von vielen Faktoren ab – vom Umfang der Arbeiten über die Materialien bis hin zu den beauftragten Gewerken. Klar ist: Ohne Fachleute läuft wenig. Doch welche Handwerker sind beteiligt – und mit welchen Preisen pro Stunde sollte man rechnen?
Der Innenausbau ist ein komplexes Projekt, bei dem viele Gewerke zusammenspielen – und das Budget schnell an seine Grenzen kommen kann. Wer rechtzeitig plant, verschiedene Anbieter vergleicht und sich einen Überblick über typische Stundensätze verschafft, kann seine Investition gut steuern. Wichtig ist es, auch Puffer für unvorhergesehene Kosten einzuplanen.
Was gehört zum Innenausbau?
Der Begriff Innenausbau umfasst alle Arbeiten im Inneren eines Gebäudes, die nach dem Rohbau erfolgen. Dazu zählen unter anderem:
- Trockenbau (z. B. Zwischenwände, Deckenabhängungen)
- Elektroinstallation
- Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation (HLS)
- Estricharbeiten
- Innenputz und Malerarbeiten
- Bodenverlegung (z. B. Fliesen, Parkett, Vinyl)
- Einbau von Türen, Fenstern und Treppen
- Schreiner- und Tischlerarbeiten
- ggf. Innenausstattung (z. B. Einbaumöbel)
Je nach Gebäudezustand und individueller Planung können sich einzelne dieser Gewerke stark unterscheiden.
Die wichtigsten Handwerker – und was sie kosten
Beim Innenausbau sind zahlreiche Fachbetriebe beteiligt. Hier ein Überblick über die typischen Stundensätze (netto, ohne Material), Stand 2025:
Gewerk | Stundensatz |
---|---|
Trockenbauer | 45–65 €/h |
Elektriker | 55–75 €/h |
Heizungs-/Sanitärinstallateur | 55–80 €/h |
Maler und Lackierer | 40–60 €/h |
Fliesenleger | 50–70 €/h |
Tischler/Schreiner | 50–80 €/h |
Bodenleger (Parkett etc.) | 45–65 €/h |
Innenarchitekt (optional) | 70–120 €/h |
Ein erfahrener Innenausbauer, der mehrere Tätigkeiten bündelt, verlangt je nach Qualifikation zwischen 50 und 85 Euro pro Stunde. Viele Firmen bieten auch Pauschalpreise an – beispielsweise pro Quadratmeter oder für bestimmte Räume.
Durchschnittliche Gesamtkosten
Für den kompletten Innenausbau eines Einfamilienhauses (ca. 140 m² Wohnfläche) liegen die Kosten je nach Anspruch, Region und Bauweise zwischen 500 und 1.000 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt einen groben Gesamtwert zwischen 70.000 und 140.000 Euro.
Zur Orientierung:
- Ein einfaches Bad (ca. 5 m²) inkl. Sanitär, Fliesen und Malerarbeiten: ab 8.000–12.000 €
- Ein Wohnzimmer mit Trockenbau, Boden, Malerarbeiten: ca. 5.000–10.000 €
- Eine hochwertige Küche mit Einbau: 15.000–30.000 €
Wovon hängen die Preise ab?
Die Höhe der Innenausbaukosten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Bauweise: Altbau oder Neubau? Massiv oder Holzrahmenbau?
- Materialqualität: Standardprodukte oder Designlösungen?
- Regionale Unterschiede: In Ballungsräumen wie München oder Hamburg sind die Preise teils deutlich höher.
- Eigenleistung: Wer selbst mit anpackt, kann sparen – insbesondere bei Malerarbeiten oder dem Verlegen von Böden.
Tipp: Angebote vergleichen und realistisch kalkulieren
Wer einen Innenausbau plant, sollte sich vorab mehrere Angebote einholen – und diese genau prüfen. Ein seriöser Handwerksbetrieb erstellt ein detailliertes Leistungsverzeichnis mit klaren Posten für Material und Arbeit. Die Entscheidung sollte nicht nur vom Preis abhängen, sondern auch von Erfahrung, Erreichbarkeit und Termintreue des Betriebs.