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Aufblasbare Möbel feiern ein Comeback – moderner, bequemer und alltagstauglicher

Sie erinnern an Sommer, Popkultur und unkonventionelles Wohnen – aufblasbare Möbel sind zurück. Nach Jahrzehnten im Nischendasein setzen Hersteller wie Ikea, Fatboy oder Mojow wieder auf luftgefüllte Sessel, Sofas und Loungemöbel. Doch diesmal steht nicht nur der Spaßfaktor im Vordergrund, sondern auch bessere Materialien, ein durchdachtes Design und Alltagstauglichkeit.

Aufblasbare Möbel sind keine Erfindung der Gegenwart. Erste Entwürfe tauchten in den 1960er-Jahren auf, oft mit einem rebellischen Anspruch: Leicht, mobil und radikal anders als die schweren Polstermöbel der Nachkriegszeit. Modelle wie „Blow“ des italienischen Herstellers Zanotta wurden zu Designikonen – und später zu Sammlerobjekten. In den 1990ern erlebten sie mit poppigen Farben ein Revival, unterstützt durch Auftritte in Musikvideos und Werbekampagnen. Britney Spears posierte in lila Blümchen-Sesseln – ein Bild, das vielen Millennials bis heute präsent ist.

Haut klebt nicht mehr fest

Heute knüpfen Designer an diese Geschichte an, setzen aber stärker auf Komfort und Nachhaltigkeit. Ikea bringt mit dem Modell „Brännboll“ einen Sessel für Gamer auf den Markt, der mit einem abnehmbaren Mesh-Bezug ausgestattet ist. Dieser verhindert das bekannte Problem, dass nackte Haut am Kunststoff klebt, und macht das Möbel pflegeleicht. Der Hauptkörper besteht aus einem PVC-freien Kunststoff, der stabil und langlebig ist.

Auch andere Hersteller experimentieren. Fatboy nutzt Ripstop-Nylon, Mojow kombiniert biologisch abbaubares TPU mit stabilen Gestellen, und Designstudios wie Objects of Common Interest präsentieren aufblasbare Stühle als skulpturale Kunstobjekte. Die Bandbreite reicht vom 50-Euro-Sessel bis zum zweitausend Euro teuren Einzelstück.

Einfach verstauen

Technisch hat sich seit den frühen Versuchen viel getan. Luftverluste, einst das größte Manko, sind seltener geworden, hochwertige Ventile und verstärkte Nähte verlängern die Nutzungsdauer. Viele Modelle lassen sich platzsparend verstauen, was sie für kleine Wohnungen interessant macht. Besonders in urbanen Haushalten, wo Flexibilität gefragt ist, punkten sie mit einfacher Handhabung.

Neben dem Lifestyle-Aspekt spielt auch das Design eine Rolle. Die Formen reichen von Retro-Anleihen bis zu klaren, minimalistischen Linien. Farblich ist fast alles möglich – von transparent über pastellig bis hin zu kräftigen Signalfarben. Damit lassen sich bewusst Akzente setzen oder bestehende Wohnkonzepte ergänzen.

Nicht nur für die WG

Ganz ohne Nostalgie funktioniert der Trend nicht: Bilder und Clips der 1990er-Modelle zirkulieren auf TikTok, oft mit einem Augenzwinkern. Doch die neue Generation der Luftmöbel will mehr als nur ein Revival sein. Sie soll beweisen, dass aufblasbare Möbel auch langfristig ihren Platz im Alltag haben können – vorausgesetzt, die Materialqualität stimmt.

Ob der aktuelle Hype mehr Bestand haben wird als frühere Wellen, bleibt abzuwarten. Für den Moment jedenfalls ziehen luftgefüllte Sessel und Sofas wieder in Wohnzimmer, Lofts und WG-Zimmer ein. Und wer sich auf eines einlässt, weiß: Das Aufblasen ist nur der erste Schritt – der wahre Reiz liegt darin, ein Stück Wohnkultur mit Geschichte und einem Hauch Selbstironie ins Haus zu holen.

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