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Innenausbau im Einfamilienhaus: die richtige Reihenfolge – und was es kostet

Wenn der Rohbau steht und der Dachstuhl errichtet ist, beginnt die nächste große Etappe auf dem Weg ins eigene Haus: der Innenausbau. Jetzt geht es nicht mehr um Bagger, Beton oder Balken – sondern um Leitungen, Wände, Böden, Türen, Heizkörper und vieles mehr.

Doch was zählt eigentlich alles zum Innenausbau? Und in welcher Reihenfolge sollten Bauherren vorgehen?

Von der Technik bis zur Tapete

Zum Innenausbau gehören sämtliche Arbeiten, die aus dem Rohbau ein wohnliches Zuhause machen. Dazu zählen in der Regel:

  • Elektroinstallation (Leitungen, Steckdosen, Schalter, Sicherungen)
  • Heizungs- und Sanitärinstallation (Leitungen, Heizkörper, WC, Waschbecken)
  • Estricharbeiten
  • Innenputz und Trockenbau
  • Dämmung (z. B. Zwischensparrendämmung im Dachgeschoss)
  • Fensterbänke und Innenfensterbretter
  • Treppen und Geländer
  • Innentüren
  • Wandgestaltung (Streichen, Tapezieren)
  • Bodenbeläge (Parkett, Fliesen, Vinyl)
  • Endmontage von Armaturen, Lichtschaltern und Steckdosen

Je nach Umfang und Bauweise kann auch der Einbau der Küche oder einer Smart-Home-Steuerung dazuzählen.

Reihenfolge: Schritt für Schritt zum Wohnkomfort

Damit der Innenausbau reibungslos abläuft, ist die richtige Reihenfolge entscheidend. Zwar hängt vieles vom Baufortschritt und den Witterungsbedingungen ab – dennoch hat sich diese Grobstruktur bewährt:

  1. Elektro- und Sanitär-Rohinstallation: Noch bevor Wände verputzt oder Böden gegossen werden, werden sämtliche Leitungen verlegt.
  2. Innenputz und Estrich: Wenn alle Leitungen liegen, folgen Putzarbeiten und das Aufbringen des Estrichs – mit anschließender Trocknungszeit.
  3. Heizung und Lüftung: Heizkörper und Lüftungssysteme werden montiert, bevor die Oberflächen fertiggestellt werden.
  4. Trockenbau: Hier entstehen Zwischenwände, abgehängte Decken oder verkleidete Installationsschächte.
  5. Maler- und Tapezierarbeiten: Wenn die Wände stehen und die Oberflächen trocken sind, kann gestrichen oder tapeziert werden.
  6. Bodenbeläge: Jetzt werden Fliesen, Parkett, Laminat oder Teppich verlegt – je nach Raum.
  7. Innentüren und Treppen: Diese folgen zum Schluss, um Schäden durch andere Gewerke zu vermeiden.
  8. Endmontage: Zuletzt werden Sanitärobjekte, Lichtschalter, Steckdosen und Armaturen installiert.

Die Kosten im Überblick

Die Gesamtkosten für den Innenausbau eines Einfamilienhauses liegen je nach Standard und Eigenleistung zwischen 600 und 1.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem 140 m² großen Haus kann das also schnell zwischen 84.000 und 140.000 Euro kosten.

  • Sanitär, Heizung, Lüftung: ca. 30–40 %
  • Elektroinstallation: ca. 10–15 %
  • Putz, Estrich, Trockenbau: ca. 20–25 %
  • Boden- und Wandbeläge: ca. 10–15 %
  • Innentüren, Treppen, Malerarbeiten: ca. 10–15 %

Entscheidend ist auch der Ausbaustandard: Wer hochwertige Materialien wie Echtholzparkett, Naturstein oder Designer-Bäder verbaut, liegt preislich schnell im oberen Bereich.

Sparen mit Eigenleistung?

Viele Bauherren übernehmen beim Innenausbau selbst einige Arbeiten, um Kosten zu sparen – etwa Malerarbeiten, das Verlegen von Laminat oder die Montage von Innentüren. Fachgewerke wie Elektrik oder Sanitär sollten jedoch aus Sicherheitsgründen immer vom Profi erledigt werden. Außerdem: Eigenleistung verlängert oft die Bauzeit – und damit auch Miete und Bereitstellungszinsen.

Der Innenausbau ist mehr als reine Handarbeit – er erfordert Koordination, Planung und Überblick. Wer sich rechtzeitig Gedanken über Abläufe, Materialien und Budget macht, kann nicht nur Kosten im Griff behalten, sondern auch früh die Wohnqualität im neuen Zuhause mitgestalten. Denn ob es später gemütlich, modern oder funktional wirkt, entscheidet sich oft schon beim ersten Pinselstrich – und bei den Entscheidungen weit davor.