Wer sich für massive Holzmöbel interessiert, steht oft vor der Frage: Teakholz oder Akazienholz? Beide Hölzer gelten als robust und dekorativ – und beide werden gerne im Möbelbau eingesetzt, sei es für Gartenbänke, Esstische oder Badmöbel. Doch worin unterscheiden sie sich?
Ein Blick durch die fachmännische Brille eines Tischlers hilft bei der Entscheidung.
Teakholz: Dauerhaft, ölig und pflegeleicht
Teakholz stammt meist aus Süd- und Südostasien und ist unter Tischlern für seine besonderen Eigenschaften geschätzt. Es enthält natürliche Öle und Kautschuke, die es nahezu immun gegen Wasser, Pilze und Schädlinge machen – ohne dass es behandelt werden muss. Für Möbel in Badezimmern oder im Freien ist das ein enormer Vorteil.
Sein hoher Ölgehalt macht das Holz außerdem pflegeleicht: Es splittert kaum, verzieht sich selten und lässt sich gut verarbeiten. Die Bearbeitung erfordert allerdings scharfes Werkzeug – Teak ist dicht, hart und kann Werkzeuge schneller abstumpfen lassen. Wer mit Schrauben oder Dübeln arbeitet, sollte vorbohren, um Rissbildungen zu vermeiden.
In Sachen Farbe überzeugt Teak mit seinem warmen Goldbraun, das mit der Zeit zu einem silbergrauen Ton verwittert – für viele Teil des ästhetischen Reizes.
Akazienholz: Ausdrucksstark, lokal und vielseitig
Akazienholz, auch als Robinie bezeichnet, stammt oft aus Europa und zählt zu den härtesten heimischen Hölzern. Es weist eine ausdrucksstarke Maserung auf, reicht farblich von hellem Honigbraun bis zu dunkleren, fast rötlichen Tönen und bringt lebendige Kontraste ins Spiel. Das macht Akazie zu einem beliebten Material für massive Wohnmöbel mit natürlichem Charakter.
In der Werkstatt zeigt sich Akazienholz ebenfalls robust, aber nicht ganz so gutmütig wie Teak. Es neigt beim Trocknen gelegentlich zum Verziehen oder Reißen und ist schwerer zu hobeln oder zu fräsen. Ein erfahrener Tischler weiß damit umzugehen, Laien könnten sich allerdings schwertun. Auch die Oberflächenbehandlung erfordert Fingerspitzengefühl, um das Holz dauerhaft zu schützen.
Nachhaltigkeit und Preisvergleich
In puncto Nachhaltigkeit hat Akazienholz oft die Nase vorn: Es wächst schneller und ist in Europa verfügbar – kürzere Transportwege und geringerer ökologischer Fußabdruck inklusive. Teakholz stammt dagegen oft aus Plantagen in Übersee. Zwar gibt es FSC-zertifiziertes Teak, doch der Preis ist deutlich höher. Wer ökologisch bauen will, sollte hier genau hinschauen.
Der Preisunterschied ist spürbar: Teak zählt zu den teuersten Hölzern im Möbelbau, während Akazienholz ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet – bei ähnlich hoher Härte und Langlebigkeit.
Entscheidung nach Einsatzort und Stil
Aus Sicht eines Tischlers ist Teak die erste Wahl für stark beanspruchte oder feuchte Bereiche – etwa im Bad, in der Küche oder im Außenbereich. Seine natürliche Widerstandsfähigkeit überzeugt dort auf ganzer Linie. Akazie ist die bessere Wahl für charaktervolle Möbel mit ausdrucksstarker Maserung im Innenbereich. Wer rustikale Natürlichkeit sucht und Wert auf Regionalität legt, trifft mit Akazienholz eine gute Wahl.
Am Ende ist die Entscheidung eine Stilfrage – und eine des Budgets. Für beide Hölzer gilt jedoch: In der Hand eines guten Tischlers entstehen langlebige, charakterstarke Möbelstücke, die Generationen überdauern können.