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Indirekte Beleuchtung: So setzen Sie Räume stimmungsvoll in Szene

Licht formt Räume – und kaum eine Beleuchtungsart schafft so viel Atmosphäre wie indirektes Licht. Es lässt Räume größer, weicher und harmonischer wirken. Statt blendender Lichtquellen entstehen sanfte Reflexionen, die Möbel, Wände und Decken in Szene setzen. Doch wie gelingt die Planung richtig, und worauf sollte man bei der Umsetzung achten?

Indirekte Beleuchtung ist ein wirkungsvolles Gestaltungsmittel, um Räume harmonischer, größer und wohnlicher erscheinen zu lassen. Entscheidend ist die richtige Kombination aus Position, Lichtfarbe und Oberfläche.

Was bedeutet indirekte Beleuchtung?

Indirektes Licht wird nicht direkt in den Raum abgestrahlt, sondern über eine reflektierende Fläche – meist Wand, Decke oder Boden – verteilt. Das Licht trifft also zunächst auf eine Oberfläche und wird von dort diffus gestreut. Dadurch entstehen keine harten Schatten oder grellen Lichtkegel.

Im Gegensatz zur direkten Beleuchtung, die etwa mit Deckenstrahlern oder Pendelleuchten arbeitet, sorgt indirektes Licht für eine gleichmäßige Grundhelligkeit. Es betont Formen und Strukturen, ohne sie in den Vordergrund zu stellen. Das Ergebnis ist ein weiches, wohnliches Licht, das besonders in Wohn- und Schlafräumen beliebt ist.

Möglichkeiten für indirekte Beleuchtung

Die einfachste Form indirekter Beleuchtung sind LED-Streifen, die in Decken- oder Wandvouten, hinter Möbeln oder unter Regalböden angebracht werden. Sie können farblich angepasst oder dimmbar gesteuert werden und eignen sich für fast jeden Raum.

Auch Lichtleisten entlang der Decke oder hinter einer abgehängten Gipskartondecke erzeugen einen schwebenden Effekt. Besonders beliebt ist diese Lösung in modernen Wohnräumen, da sie eine gleichmäßige Ausleuchtung schafft und architektonische Elemente betont.

Weitere Varianten sind:

  • Leuchten hinter Wandpaneelen oder Spiegeln,
  • Lichtleisten unter Küchenoberschränken oder Waschtischplatten,
  • Sockelbeleuchtung für indirektes Licht am Boden.

Mit Kombinationen aus verschiedenen Ebenen – etwa Decke, Wand und Möbel – entsteht ein ausgewogenes Lichtkonzept.

Was bei der Planung zu beachten ist

Die Wirkung indirekter Beleuchtung hängt stark von den reflektierenden Flächen ab. Helle, matte Oberflächen streuen das Licht gleichmäßig, dunkle oder glänzende Materialien absorbieren es oder spiegeln ungewollt.

Daher sollte man schon in der Planungsphase überlegen, wo die Lichtquellen platziert werden. Besonders effektiv ist es, Licht nach oben auf die Decke oder seitlich auf helle Wände zu lenken. Wird das Licht dagegen auf dunkle Flächen gerichtet, verliert es an Wirkung.

Wichtig ist auch die Lichtfarbe:

  • Warmweiß (2.700–3.000 Kelvin) wirkt wohnlich und eignet sich für Wohn- und Schlafzimmer.
  • Neutralweiß (3.500–4.000 Kelvin) fördert Konzentration und passt in Küchen oder Arbeitsbereiche.
  • Kaltweißes Licht (über 4.000 Kelvin) sollte nur gezielt eingesetzt werden, etwa im Bad oder im Flur.

Technische Umsetzung und Strombedarf

LED-Technik ist heute Standard für indirekte Beleuchtung. Sie ist energieeffizient, langlebig und erzeugt kaum Wärme. LED-Streifen gibt es in unterschiedlichen Lichtstärken und Farbtemperaturen.

Für eine gleichmäßige Ausleuchtung sollten hochwertige Streifen mit dichter Bestückung gewählt werden. Die Installation erfolgt meist in Aluminiumprofilen, die gleichzeitig als Kühlkörper dienen und eine klare Linienführung ermöglichen.

Wer die Lichtstimmung flexibel gestalten möchte, kann smarte Steuerungssysteme integrieren – etwa über App oder Sprachbefehl. So lassen sich verschiedene Szenarien abrufen, vom hellen Arbeitslicht bis zur abendlichen Wohlfühlbeleuchtung.

Kostenpunkt: Je nach Aufwand und Qualität liegen die Preise für LED-Profile und Netzteile zwischen 15 und 50 Euro pro Meter, inklusive Installation kann ein Raum zwischen 300 und 1.500 Euro kosten.

Häufige Fehler bei indirektem Licht

Ein häufiger Planungsfehler ist die zu schwache oder ungleichmäßige Beleuchtung. Wird das Lichtband zu weit von der reflektierenden Fläche entfernt montiert, geht der diffuse Effekt verloren. Auch zu helle oder zu kalte Lichtfarben können den Raum unruhig wirken lassen.

Zudem sollte das Licht nie direkt sichtbar sein. LED-Punkte oder Leuchtleisten, die ins Auge fallen, zerstören den indirekten Charakter. Abdeckprofile oder Blenden helfen, die Lichtquelle zu verbergen.

Auch die Kombination mit direktem Licht ist entscheidend: Indirektes Licht schafft Stimmung, ersetzt aber keine funktionale Beleuchtung. Deckenstrahler, Stehleuchten oder Pendelleuchten ergänzen die Grundhelligkeit.

Wer frühzeitig plant, hochwertige LED-Technik einsetzt und direkte mit indirekter Beleuchtung kombiniert, kann Licht gezielt als Designelement nutzen. So entsteht ein Raum, der nicht nur beleuchtet, sondern inszeniert wird – stimmungsvoll, ausgewogen und individuell.

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