Der Landhaustil bietet beinahe unendliche Möglichkeiten, Formen und Farben zu kombinieren. Das Spannende dabei: Es gibt nicht nur einen Landhausstil.
Ob englisch, französisch oder skandinavisch – allen Landhausstilen gemeinsam ist die Gemütlichkeit und Wärme, die sie ausstrahlen. Besonders beliebt ist Weiß als verbindende Grundfarbe für Wände, Möbel oder Teppichboden.
Englischer Landhausstil
Beim englischen Landhaustil haben wir gleich Bilder von den so typischen Cottages vor Augen. Sie sind vielfach mit antiken Möbeln in einem dunklen Ton eingerichtet. Die moderne Variante setzt ebenfalls auf viel Weiß. Sonst herrschen warme und freundliche Farbtöne wie Beige, Rosa, Zartblau und Creme vor.
Stoffe mit Blumenmuster und floralen Ornamenten wie von der britischen Designerin Laura Ashley sind typisch für den englischen Landhausstil. So haben Zierkissen, Lampenschirme und Sofabezüge oft ein Rosenmuster. Rosendekore werden aber auch gerne flächendeckend als Tapeten oder bei Vorhängen eingesetzt. Ebenso britisch sind Karostoffe, auch Schottenmuster genannt. Da einst jeder Clan seine eigenen Farben und Webmuster hatte, gibt es eine sehr große Auswahl an sogenannten Tartanstoffen. Die Palette reicht von hellen Karomustern bis zu sehr dunklen Varianten in Blau und Flaschengrün.
Französischer Landhausstil
Unter der Sonne im Süden Frankreichs wirkt alles leichter, froher und heller. In ihren Sommerdomizilen geben sich die Franzosen ungezwungener. Ein paar bunt zusammengewürfelte Töpfe mit Kräutern, ein klappernder Fensterladen, an dem schon ein wenig die Farbe abplatzt – der Charme des Unvollkommenen prägt das französische Landleben. In Frankreich ist jedoch alles etwas zierlicher und vornehmer als bei den anderen Landhausstilen.
Weiß ist aber genauso die zentrale Farbe im französischen Landhausstil und wird immer mit anderen Tönen kombiniert. Hierbei wird besonders auf Pastelltöne und naturnahe Farbkombinationen, wie beispielsweise auch Grün und Lavendel, zurückgegriffen. Typisch französisch sind Tapeten oder Stoffe im Toile-de-Jouy-Stil. Je weiter man nach Süden kommt, desto kräftiger werden die Farben. Typisch für die Provence sind Lavendeltöne von zart bis prägnant. Sie eignen sich gut als Wandfarbe. Dazu lassen sich mit Tischdecken oder andere Accessoires in durchaus kräftigen Tönen wie zitronengelb, magenta oder einem kräftigen Blau starke Akzente setzen.
Landhausstil, alpin
Weniger bekannt ist der alpine Landhausstil. Er ist geprägt von besonders schweren und dunklen Möbeln, Spitzendeckchen, gemütlichen Sitzecken und Sesseln. Auf alle Fälle gehört viel Holz dazu, auch an Decken und Wänden. Gern dazu kombiniert werden besonders alte Gebrauchsgegenstände aus Küche und Hof. Altes Steingut, Sprossenrad oder Melkschemel erinnern an das Leben auf dem Land. Dieser rustikale Stil verträgt auch kräftigere Farben. Typisch sind beispielsweise rot oder blaue Karostoffe für Tischdecken oder Bettwäsche.
Skandinavischer Landhausstil
In den nördlichen Ländern Europas spielt der Kuschelfaktor eine wichtige Rolle. Helle Naturmaterialien, warme Decken, flauschige Teppiche, etwas Silber und viele Kerzen sind dort sehr beliebt. Weiß ist auch dort die vorherrschende Farbe, dazu kommen helle Blau- oder Cremetöne an den Wänden. Die Skandinavier setzen jedoch gerne Akzente mit bunten, Stoffen und Accessoires.
Amerikanischer Landhausstil
Etwas bodenständiger zeigt sich der amerikanische Landhausstil. Holz spielt eine große Rolle und die Farben sind etwas dunkler gehalten als bei den Europäern. Mit einem bunten Quillt auf dem Sofa und einem Schaukelstuhl bekommt man schnell den richtigen Farmer-Stil in seine Wohnung.
Maritimes Landhaus
Eine Besonderheit bildet der maritime Stil. Neben Weiß spielen kräftige Farben wie rot und blau eine Hauptrolle. Dazu passen Accessoires aus verblichenem Treibholz oder alten Bootsteilen wie Ruder oder alte Planken.
Fotos: A. Kaatz