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Wohnzimmer: 50er, 60er und 70er-Jahre

Wohnstile sollten besser für die Nachwelt konserviert werden – in Katalogen oder Design-Museen. Dann wäre es leichter, mal eben nachzusehen, wie ein Wohnzimmer in den 50ern, 60ern oder 70ern ausgesehen hat. In der Erinnerung bleiben meist nur markante Details lebendig. Das ist vielleicht auch gut so. Denn der Retro-Stil will keine perfekten Kopien von einst.

Wohnstile sollten besser für die Nachwelt konserviert werden – in Katalogen oder Design-Museen. Dann wäre es leichter, mal eben nachzusehen, wie ein Wohnzimmer in den 50ern, 60ern oder 70ern ausgesehen hat. In der Erinnerung bleiben meist nur markante Details lebendig. Das ist vielleicht auch gut so. Denn der Retro-Stil will keine perfekten Kopien von einst.

Was ist aus den 50er-Jahren im Gedächtnis geblieben? Vor allem sind es die Nierentische. Klein und asymmetrisch, niedrige Couchtische mit jeweils drei dünnen, schräg nach außen stehenden, kurzen Holzbeinchen. Es gibt auch dreieckige Blumenbänke mit abgerundeten Ecken. Ihre Platten sind wie die der Tische bunte Mosaike, fein gemusterte oder unifarbene Resopal-Beläge. Manchmal haben sie auch glänzende schwarze Oberflächen mit abstrakten Mustern.

Die 50er: Im Barfach spiegeln sich die Schnapsflaschen

Tischkanten sind mit goldenen Metallbändern eingefasst. In den 50ern gibt es auch niedrige Vitrinenschränke aus hellem Holz, oft Schleiflack. Hinter den gläsernen Schiebefenstern werden das Kaffee-Service, Familienfotos und Souvenirs ausgestellt.

Der letzte Schrei ist das im Schrank eingebaute Barfach mit verspiegelten Seitenwänden, in dem die Schnapsflaschen aufbewahrt werden. Mit knallbuntem Kunstleder bezogene Cocktailsessel mit Holzfüßen dürfen im Wohnzimmer nicht fehlen.

60er Jahre: Stilmöbel

Die kunterbunte Leichtigkeit der 50er-Jahre-Innovationen geht in den 60ern wieder verloren. Auf einmal sind altdeutsche, historisierende Stilmöbel gefragt, die im krassen Gegensatz zur Bauhaus-Idee von Funktionalität und klaren Formen stehen. In der Mitte des Wohnzimmers liegt der Stolz jeder Hausfrau – ein rotgrundiger Perserteppich mit orientalischem Muster – ob Fälschung oder handgeknüpft.

Die Schränke werden wieder schwer, Nussbaumholz ist jetzt in, aber auch Teakmöbel sind gefragt. Die Schranktüren haben vergitterte, gelbe Glasscheiben. Dahinter stehen zahlreiche dicke Brockhaus-Bände. Die geblümten, mit Gobelinstoff bezogenen Sessel sind so wuchtig, dass man sie kaum bewegen kann. Der rechteckige, braune Couchtisch ist dunkelbraun gekachelt. Das Wohnzimmer soll jetzt repräsentieren.

70er: Orange und dunkelbraune Rautenmuster

Zum Glück wird das Wohnzimmer in den 70ern wieder verspielter und bunter. Auf den Tapeten, Teppichen oder Lampenschirmen machen sich riesige Rauten-Muster in der Farbkombination Orange-Dunkelbraun oder Lindgrün-Dunkelbraun breit. Dunkelbrauner Breitcord ist der Bezugsstoff für das Sofa, das jetzt aus einem Holzgestell mit losen Polstern besteht.

Auf dem Fußboden liegt ein weißer, orange-farbener, grüner oder brauner Flokati-Teppich. Der Couchtisch verbindet gern ein Chromgestell mit einer Glasplatte. Weiße runde Kunststofftische haben einen sogenannten Trompeten- oder Tulpenfuß. Filigrane Rattan-Sessel und Schaukelstühle sind jetzt modern. Am schönsten aber sind die Kugelsessel – allen voran der weiß-orange Ball Chair des Designers Eero Aarnio. Dazu passen die typischen Bogen-Stehlampen mit Chromständer und weißen Halbkugel-Schirmen.