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Decke farbig streichen: Vorsicht, das Raumgefühl ändert sich völlig

Weiße Decken sind in deutschen Wohnungen Standard – sie wirken neutral, sauber und lassen Räume hoch erscheinen. Doch wer seinem Zuhause eine individuelle Note verleihen will, kann den Blick bewusst nach oben lenken. Die Entscheidung will jedoch gut überlegt sein.

Farbe an der Zimmerdecke verändert das Raumgefühl deutlich. Eine farbig gestrichene Decke kann einem Raum Charakter und Tiefe verleihen, wenn Farbe, Raumhöhe und Lichtverhältnisse aufeinander abgestimmt sind.

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Wichtig ist eine gute Planung: Wer das Raumgefühl bewusst beeinflussen will, sollte sich Zeit für die Farbwahl nehmen und hochwertige Produkte verwenden. Denn eine farbige Decke zieht den Blick nach oben – und der sollte dort auch gern verweilen.

Welche Wirkung haben farbig gestrichene Decken?

Eine farbige Decke beeinflusst das Raumempfinden stärker als Wandfarbe. Dabei kommt es vor allem auf die Farbwahl und den Kontrast zu den Wänden an:

  • Dunkle Farben lassen die Decke optisch niedriger erscheinen – das kann in Altbauwohnungen mit hohen Decken für mehr Geborgenheit sorgen.
  • Helle Farben bringen Leichtigkeit, wirken aber wärmer als reines Weiß.
  • Kräftige Farben wie Petrol, Terrakotta oder Dunkelgrün setzen Akzente und erzeugen eine elegante oder dramatische Atmosphäre – besonders geeignet für Schlafzimmer oder Leseecken.
  • Ton-in-Ton mit den Wänden schafft ein harmonisches Gesamtbild, während ein bewusster Kontrast die Decke stärker hervorhebt.

Ideal ist der farbige Deckenanstrich für Räume, die gemütlich wirken sollen oder bereits eine klare stilistische Richtung verfolgen – etwa skandinavisch, retro oder minimalistisch. Auch Kinderzimmer oder Homeoffices profitieren von einer ausdrucksstarken Decke, wenn der Raum strukturiert und gezielt gestaltet ist.

Was spricht für – und was gegen eine farbige Decke?

Vorteile:

  • Gibt dem Raum Individualität und Tiefe
  • Kann große oder hohe Räume optisch verkleinern und dadurch wohnlicher machen
  • Lässt sich gezielt als Gestaltungselement einsetzen
  • Deckt kleine Unebenheiten bei guter Farbauswahl optisch ab

Nachteile:

  • Senkt optisch die Deckenhöhe – bei kleinen oder dunklen Räumen nicht immer gewünscht
  • Farbauswahl und -intensität müssen zum Gesamtkonzept passen
  • Höherer Aufwand beim Neuanstrich, insbesondere bei späterem Rückstreichen auf Weiß

Was ist beim Streichen besonders zu beachten?

Das Streichen der Decke ist körperlich anstrengend und erfordert Sorgfalt. Für ein sauberes Ergebnis kommt es auf die richtige Vorbereitung und die Qualität der Farbe an.

  • Raum vorbereiten: Möbel abdecken, Fußleisten und Wandübergänge mit Malerkrepp schützen, Böden abdecken
  • Decke reinigen: Staub und Spinnweben entfernen, ggf. Altanstrich anschleifen
  • Geeignete Farbe wählen: Spezielle Deckenfarbe oder matte Wandfarbe mit hoher Deckkraft; ideal ist ein Produkt mit hoher Klasse nach DIN EN 13300 (Deckvermögen Klasse 1)
  • Rolltechnik beachten: In gleichmäßigen Bahnen mit leichtem Druck arbeiten, „nass in nass“ ohne Antrocknungspausen
  • Lichtverhältnisse prüfen: Bei Tageslicht arbeiten, um Streifenbildung zu vermeiden

Ein besonders gleichmäßiges Ergebnis erreicht man mit einer Teleskoprolle und einem stabilen Tritt oder Gerüst – auf Leitern entstehen durch ständiges Umsetzen schnell Ungleichmäßigkeiten.

Wie wichtig ist die Deckkraft?

Gerade bei kräftigen Farben oder wenn von Weiß auf dunklere Töne gewechselt wird, ist die Deckkraft entscheidend. Farben mit niedrigem Pigmentanteil benötigen oft mehrere Anstriche und neigen zu unregelmäßigen Flächen. Wer eine intensive Farbe verwendet, sollte eine hochwertige Farbe mit guter Streichfähigkeit und Deckvermögen wählen – sonst wird der optische Eindruck unruhig und fleckig.

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