Manchmal ändern sich die Raumbedürfnisse schneller als eine neue Wohnung gefunden ist. Aber muss man deshalb gleich umziehen? Eine clevere Alternative ist der Selbstbau von Trockenbauwänden.
Die Errichtung einer neuen Trennwand aus Gipskarton-Bauplatten geht überraschend zügig vonstatten. Die Platten gibt es in einfacher grauer Ausführung oder mit grünem Karton, der zusätzlich imprägniert ist.
Bauanleitung: So errichten Sie die Trennwand
Schritt 1: Position bestimmen und Profile vorbereiten
Die Position der Trennwand wird zunächst entlang des Bodens, der Decke und der bestehenden Wände markiert. Es ist ratsam, eine Skizze der neuen Wand anzufertigen, in der Sie mögliche Aussparungen für Elektroanschlüsse und Türen berücksichtigen. Die Profile für das Ständerwerk, an denen die Bauplatten später befestigt werden, werden dann auf die gemessene Höhe und Breite zugeschnitten.
Die Breite der Blechprofile legt fest, was hinter der Platte eingebaut wird. Dies können Dämmplatten aus Mineralwolle oder eine zusätzliche Bauplatte sein. Je dicker die Wand ist, desto besser ist ihr Wärme- und Schallschutz.
Es ist außerdem wichtig sicherzustellen, dass die Wände von allen Seiten schallentkoppelt sind. Hierfür wird ein Dichtband in das Profil eingelegt, und durch das Hinzufügen von Keilen plant man eine Fuge ein, die später mit elastischem Acryl verschlossen wird.
Schritt 2: Gerüst an den Seiten anbringen
Das Gerüst muss an jeder Seite an den bestehenden Zimmerwänden befestigt werden. An den Seiten wird es mit C-Profilen an die Wand geschraubt, an der Decke mit U-Profilen. Eine Ausnahme bildet das U-Profil am Boden, das man mit einem flexiblen Montagekleber befestigt.
Sobald der Metallrahmen steht, werden je nach Wandbreite mehrere Ständer vertikal eingesetzt. Raschke-Kremer empfiehlt einen maximalen Abstand von 62,5 Zentimetern, um die Platten sicher zu befestigen. Wer eine Tür plant, verwendet an dieser Stelle stärkere UA-Profile.
Schritt 3: Platten an den Blechen befestigen
Beim Anbringen der Platten auf den Profilen und Ständern ist es wichtig, die Platten versetzt anzuschrauben, um die Konstruktion stabil zu halten. Hierfür kommen spezielle Gipskartonschrauben zum Einsatz, auch Schnellbauschrauben genannt.
Die Schrauben dürfen nicht zu tief in die Gipskartonplatten eindringen, um sie gut zusammenzuhalten und später besser bearbeiten zu können. Der Schraubenkopf sollte bündig mit der Oberfläche abschließen. Ein Akkuschrauber mit Tiefenanschlag kann hierbei nützlich sein.
Schritt 4: Oberfläche spachteln und verschönern
Sobald die Wand steht, sollte die Oberfläche großflächig gespachtelt werden. Nur so erhält man eine glatte Oberfläche, die nach Belieben gestaltet werden kann. Dies kann beispielsweise mit Dispersionsfarbe oder Tapete geschehen.
Vorher benötigen die Platten eine Schicht Tiefgrund, um Farbe und Kleister besser haften zu lassen. Eine Alternative sind Trockenbaufarben, die bereits eine Grundierung enthalten.
Es ist wichtig zu beachten, dass einfache Gipskartonwände nicht so stabil sind wie Steinwände. Wenn Sie wissen, dass Sie später einen Hängeschrank anbringen möchten, können Sie entweder einen Querriegel aus Holz vor oder hinter der Platte einplanen oder die Platte einfach doppelt beplanken.
Mit vergleichsweise wenig Aufwand können Sie so ein zusätzliches Zimmer in Ihrer aktuellen Wohnung schaffen. Erfahrene Heimwerker dürften weniger Stress dabei haben als bei einem kompletten Umzug samt Wohnungssuche.