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Schafswolle und Hanffasern sorgen für ein gutes Raumklima

Ein gut gedämmtes Haus garantiert ein angenehmes Raumklima und schont wegen des Energieeinspareffekts den Geldbeutel. Die Palette der Dämmstoffe reicht von künstlichen Stoffen wie Polystyrol über Mineralwolle bis hin zu natürlichen Materialien wie beispielsweise Kork, Zellulose, Schafswolle, Schilfrohr und Hanffasern.

Unabhängig von den persönlichen Vorlieben für das eine oder andere Material kommt es immer auf den genauen Einsatzzweck an. Dabei sollte auch das Thema Allergien berücksichtigt werden, raten die Experten der TÜV Süd Gruppe in München. Wegen der vielen möglichen Varianten sollte daher unbedingt der Rat eines Fachmannes eingeholt werden, der die für die Bauweise des Hauses günstigste Wärmedämmung empfehlen kann.

Mindestdicke der Dämmschicht

Die bauphysikalisch effektivste Methode ist laut TÜV-Experten die Außendämmung. Denn beim Schutz von außen kann sich auf den Innenwänden kaum Schwitzwasser bilden. Zudem wird die Kälte vom Mauerwerk ferngehalten – und die im Haus gewonnene Wärme wie auch Feuchtigkeit werden gepuffert und gespeichert.

Die Dämmschicht sollte etwa zwölf Zentimeter dick sein. Beim Schutz von innen werden Folien oder Spezialpapiere verwendet, die verhindern, dass Wasserdampf in die Wand eindringt, kondensiert und so einen Nährboden für Schimmelpilze bildet.

Hitze im Sommer draußen lassen

Wichtig ist auch eine gute Dachdämmung, die im Herbst und Winter warm hält und im Sommer eine aufgeheizte Atmosphäre verhindert. Die Experten raten hier, die Schutzmaterialien, egal ob Mineral- oder Schafwolle, auch in den Ecken des Daches und an den Übergängen zu den Fenstern sorgfältig einzuarbeiten.

Zudem sollte wie bei den Wänden an die dicht angeschlossene Dampfsperre gedacht werden, heißt es weiter. Weil in einem gut gedämmten Haus auch die feuchte Luft nicht abziehen kann, raten die Experten zu häufigem Lüften. Zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit kann ein Hygrometer verwendet werden. Im Winter sollte die relative Luftfeuchte im Neubau nicht über 50 Prozent ansteigen.

Dämmwirkung natürlicher Materialien

Natürliche Dämmstoffe wie Kork, Zellulose, Schafwolle, Schilfrohr und Hanffasern bieten eine ökologische Alternative zu konventionellen Dämmstoffen. Ihre Dämmleistung hängt vor allem von der Wärmeleitfähigkeit (λλ-Wert) ab: Je niedriger dieser Wert, desto besser die Dämmwirkung.

Vergleichstabelle: Dämmwerte natürlicher Materialien

MaterialWärmeleitfähigkeit (λ) W/(mK)Besonderheiten
Kork0,0365–0,05Hitzeschutz, resistent, vielseitig
Zellulose0,038–0,04Recycelt, flexibel, diffusionsoffen
Schafwolle0,035–0,045Schadstoffbindung, Feuchtigkeitsregulierung
Schilfrohr0,045–0,07Feuchtigkeitsregulierung, schimmelresistent
Hanffasern0,038–0,045Nachhaltig, schall- und feuchtigkeitsregulierend

Natürliche Dämmstoffe wie Kork, Zellulose, Schafwolle, Schilfrohr und Hanffasern bieten eine sehr gute bis solide Dämmwirkung, die mit konventionellen Materialien durchaus mithalten kann. Sie punkten zusätzlich durch ihre Umweltverträglichkeit, Feuchtigkeitsregulierung und gesundheitliche Vorteile. Die Auswahl des passenden Materials hängt von den individuellen Anforderungen (z. B. Hitzeschutz, Feuchtigkeitsmanagement, regionale Verfügbarkeit) und dem gewünschten ökologischen Fußabdruck ab