Ob aus ästhetischen Gründen, wegen notwendiger Reparaturen oder gesetzlicher Vorgaben: Irgendwann steht bei jedem Haus eine Modernisierung an. Eine Umfrage des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein zeigt, welche Sanierungspläne Eigentümer in Deutschland in den kommenden fünf Jahren haben.
Die befragten Eigentümer nannten mehrere wichtige Vorhaben, die sich fast ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern:
- 37 Prozent wollen den Innenausbau verbessern
- 36 Prozent planen die Installation oder Erneuerung einer Photovoltaik-Anlage
- 32 Prozent wollen ihr Badezimmer modernisieren
- 30 Prozent beabsichtigen, die Heizungsanlage zu erneuern
Außerdem gaben knapp ein Viertel (24 Prozent) der Eigentümer an, in den nächsten Jahren ihre Fenster auszutauschen.
Neue Heizung – ein großes Thema
„Das Thema Heizung ist durch das neue Gebäudeenergiegesetz sehr präsent“, erklärt Thomas Saar, Baufinanzierungsexperte aus Wiesbaden. „Wer eine ältere Heizung hat und diese austauschen muss, sollte genau abwägen, ob sich eine Reparatur lohnt.“ Angesichts der staatlichen Förderungen, etwa durch die KfW, sei eine neue Anlage häufig die wirtschaftlichere Wahl.
Vor allem bei Häusern mit Energieeffizienzklassen von E bis H ist die Bereitschaft zur Modernisierung rund ein Drittel höher als bei energetisch besseren Gebäuden.
Warum wird modernisiert?
Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) nennen das langfristige Einsparen von Energiekosten als Hauptmotiv – doppelt so viele wie den Klimaschutz. Auch die Optik und Funktionalität spielen eine wichtige Rolle: 37 Prozent sind mit dem Aussehen ihres Hauses unzufrieden, 36 Prozent geben technische Mängel als Grund an.
Rund jeder Fünfte (19 Prozent) plant eine barrierefreie oder altersgerechte Umgestaltung.
Finanzierung der Modernisierung
Die Mehrheit rechnet mit Kosten bis zu 50.000 Euro (64 Prozent). Knapp 60 Prozent wollen für die Umsetzung einen Kredit aufnehmen. Finanzierungsspezialist Saar erklärt die gängigen Optionen:
- Ein klassischer Ratenkredit ist schnell und flexibel, aber oft teuer aufgrund hoher Zinsen.
- Zweckgebundene Modernisierungsdarlehen bieten günstigere Konditionen, sind aber meist auf bis zu 50.000 Euro begrenzt und kommen oft ohne Grundbucheintrag aus.
- Für größere Summen ist eine Baufinanzierung sinnvoll, die zinsgünstiger ist, aber mit einem Grundbucheintrag verbunden.
Haussanierung: Wer packt mit an?
Bei den meisten Modernisierungen setzen Eigentümer auf Fachleute: 80 Prozent wollen Handwerker beauftragen. Gleichzeitig planen 63 Prozent, selbst mitzuarbeiten, und 47 Prozent erhalten Unterstützung von der Familie.
Trotzdem fürchten viele den Aufwand: 44 Prozent sehen die Arbeiten als belastend, ebenso viele sorgen sich um lange Bauzeiten und unerwartete Kosten. Ein Fünftel ist zudem besorgt, dass sich politische Vorgaben ändern könnten und die aktuellen Anforderungen sich dadurch verschärfen.