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Welcher Putz eignet sich am besten für Innenwände?

Wer Innenräume renoviert oder baut, steht vor der Frage, welcher Putz für die Wände die beste Wahl ist. Neben ästhetischen Aspekten spielen dabei auch Faktoren wie Raumklima, Feuchtigkeitsregulierung und Langlebigkeit eine Rolle. Während der Anfänger oft zu Gipsputz greift, schwören Fachleute auf Kalkputz.

Welcher Innenputz der richtige ist, hängt von den individuellen Anforderungen ab. Wer glatte Wände in Wohnräumen bevorzugt, ist mit Gipsputz gut beraten. Wer auf ein gesundes Raumklima Wert legt oder Feuchträume verputzen möchte, sollte sich für Kalkputz entscheiden.

In jedem Fall gilt: Gute Vorbereitung und saubere Verarbeitung sind der Schlüssel für ein perfektes Ergebnis. Wer sich unsicher ist, sollte lieber auf die Expertise eines Profis setzen – das spart am Ende Zeit, Ärger und möglicherweise sogar Geld.

Welche Putzarten gibt es für Innenräume?

Grundsätzlich lassen sich Innenputze in mineralische und kunststoffbasierte Varianten unterteilen. Die am häufigsten verwendeten Putzarten für Innenwände sind:

  • Gipsputz: Glatte Oberfläche, ideal für Wohnräume mit konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
  • Kalkputz: Reguliert die Luftfeuchtigkeit, wirkt antibakteriell und ist besonders für feuchte Räume geeignet.
  • Lehmputz: Sorgt für ein gesundes Raumklima, speichert Wärme und Feuchtigkeit, wird aber seltener genutzt.
  • Zementputz: Extrem robust, aber meist für Feuchträume und Keller gedacht.
  • Kalkzementputz: Eine Mischung aus Kalk und Zement, die feuchtigkeitsresistent und zugleich diffusionsoffen ist.

Kalkputz oder Gipsputz – was ist die bessere Wahl?

Die Entscheidung zwischen Kalk- und Gipsputz hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Gipsputz – der Klassiker für Wohnräume

Gipsputz ist beliebt, weil er sich leicht auftragen und glätten lässt. Er ist besonders gut für trockene Wohnräume geeignet, da er eine sehr feine, gleichmäßige Oberfläche ermöglicht. Das macht ihn ideal für nachfolgende Anstriche oder Tapeten. Allerdings hat Gips auch eine Schwäche: Er nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie nur langsam wieder ab. In feuchten Räumen wie Küche oder Bad kann er schnell schimmeln.

Vorteile von Gipsputz:

  • Einfache Verarbeitung
  • Glatte Oberfläche
  • Schnelle Trocknung
  • Ideal für trockene Wohnräume

Nachteile von Gipsputz:

  • Nicht für feuchte Räume geeignet
  • Weniger diffusionsoffen als Kalkputz

Kalkputz – das Naturtalent für gesundes Raumklima

Kalkputz hat sich in den vergangenen Jahren als umweltfreundliche Alternative etabliert. Er wirkt antiseptisch, reguliert die Luftfeuchtigkeit und beugt Schimmelbildung vor. Das macht ihn besonders für Badezimmer, Küchen oder auch Schlafzimmer interessant. Zudem ist Kalkputz robust und langlebig. Allerdings ist das Verarbeiten anspruchsvoller als bei Gipsputz.

Vorteile von Kalkputz:

  • Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend
  • Hemmt Schimmelbildung
  • Langlebig und robust
  • Ökologisch unbedenklich

Nachteile von Kalkputz:

  • Schwieriger aufzutragen als Gipsputz
  • Rauere Oberflächenstruktur
  • Trocknet langsamer

Wie wird Putz aufgetragen?

Das Verputzen einer Wand erfordert etwas Übung, ist aber grundsätzlich auch für Heimwerker machbar. Der Ablauf sieht so aus:

  1. Vorbereitung der Wand: Alte Tapeten oder Farbreste entfernen, Unebenheiten ausgleichen.
  2. Grundierung auftragen: Gerade bei stark saugenden Untergründen ist eine Haftgrundierung essenziell.
  3. Putz anmischen: Je nach Material mit Wasser anrühren und gut durchmischen.
  4. Putz aufziehen: Mit einer Kelle oder Glättkelle den Putz in einer dünnen Schicht auftragen.
  5. Glätten oder strukturieren: Je nach gewünschter Optik kann der Putz mit einem Schwammbrett oder einer Glättkelle bearbeitet werden.
  6. Trocknen lassen: Der Putz sollte je nach Material mindestens 24–48 Stunden trocknen.

Mehr lesen bei Room&more: Wohngesunde Farben, Putze und Lacke

Braucht es immer eine Grundierung?

Nicht immer. Gipsputz benötigt in der Regel eine Grundierung, insbesondere auf stark saugenden Untergründen wie Porenbeton. Kalkputz kann dagegen auf vielen Untergründen direkt haften. Bei stark saugenden Wänden kann aber auch hier eine Grundierung sinnvoll sein.

Selber machen oder Profi beauftragen?

Für kleine Flächen oder Reparaturen kann man Putz auch als Laie selbst auftragen. Besonders Gipsputz ist für Heimwerker relativ einfach zu verarbeiten. Wer jedoch größere Flächen verputzen will oder sich für Kalkputz entscheidet, sollte lieber einen Fachmann hinzuziehen. Falsch aufgetragener Putz kann reißen oder abblättern – und dann wird es teuer, die Schäden zu beheben.

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