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Dieser traditionelle Möbelhersteller ist insolvent

Der hessische Büromöbelhersteller Ceka hat Insolvenz angemeldet. Rund 115 Beschäftigte des Traditionsunternehmens in Alsfeld bangen nun um ihre berufliche Zukunft. Das Unternehmen blickt auf eine 120-jährige Geschichte zurück – und versucht nun, mit Hilfe eines Insolvenzverwalters den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren.

Der vorläufige Insolvenzverwalter kommt von der Kanzlei Brinkmann & Partner. Er soll gemeinsam mit der Geschäftsführung eine Lösung für den Fortbestand des Unternehmens erarbeiten. Zunächst wurden die Löhne und Gehälter der Beschäftigten über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung für zwei Monate gesichert. Die Produktion, die zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen war, soll wieder aufgenommen und bestehende Kundenaufträge sukzessive abgearbeitet werden.

Investorenprozess soll Arbeitsplätze retten

Parallel dazu läuft ein Investorenprozess. Ziel ist es, strategische Partner zu finden, um möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Alsfeld zu erhalten. Lojowsky betont, dass man dem Unternehmen eine langfristige Perspektive geben wolle. Die genauen Gründe für die Zahlungsunfähigkeit wurden bislang nicht öffentlich gemacht.

120 Jahre Unternehmensgeschichte

Ceka gehört zu den traditionsreichsten Unternehmen der deutschen Möbelindustrie. Gegründet wurde es im Jahr 1900 vom Tischlermeister Carl-Friedrich Krause im thüringischen Raum. Ursprünglich stellte das Unternehmen Leitern und Haushaltsausstattungen aus Holz her – als eine der ersten Holzwarenfabriken Deutschlands. Nach dem Ersten Weltkrieg verlegte Ceka seinen Sitz nach Hessen. Im Jahr 1947 begann die Produktion von Büromöbeln – ein Geschäftsfeld, das sich in den Folgejahrzehnten stetig ausweitete.

Bis Ende der 1970er Jahre entstand in Alsfeld eine moderne Produktionsstätte mit mehr als 30.000 Quadratmetern Fläche. Unter der Leitung von Ernst Walter und Margot Krause entwickelte sich das Familienunternehmen zu einem der führenden Hersteller von Büroeinrichtungen in Europa. Im Jahr 2000 feierte Ceka sein 100-jähriges Bestehen.

Bekannt für NeoTex

Ein Alleinstellungsmerkmal ist das patentierte NeoTex-Material. Es wird unter anderem in Akustikelementen, Stauraummöbeln und Raumteilern eingesetzt. Ceka legt großen Wert auf ergonomische Lösungen, wie höhenverstellbare Tische und Sitz-Steh-Arbeitsplätze. Diese fördern das Wohlbefinden und die Gesundheit am Arbeitsplatz. Das Unternehmen bezieht die meisten Komponenten regional und legt Wert auf umweltverträgliche Materialien und Prozesse.

Hoffnung auf Fortbestand

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage gibt es auch vorsichtige Signale der Zuversicht. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, konnte Ceka bereits wieder neue Aufträge akquirieren – unter anderem von der Stadt Wuppertal und einem großen Unternehmen aus dem Ruhrgebiet. Auch vom Betriebsrat kamen positive Signale. Der Vorsitzende erklärte, man begleite das Verfahren mit großem Verantwortungsbewusstsein und hoffe auf eine zukunftsfähige Lösung für Belegschaft und Standort.