Die 1920er Jahre stehen für Aufbruch, Glamour und ein neues Lebensgefühl. In Architektur und Einrichtung spiegelte sich dieser Zeitgeist im Art-déco-Stil wider, der mit klaren Formen, luxuriösen Materialien und raffinierten Details Akzente setzte. Heute erlebt dieser Look eine Renaissance: Wer seine Wohnung im Stil der „Goldenen Zwanziger“ einrichten möchte, findet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten – von Möbeln über Farben bis hin zu Accessoires.
Der Einrichtungsstil der 1920er ist geprägt von Eleganz und Extravaganz. Nach den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs sehnte man sich nach Luxus und Lebensfreude. Art déco, Bauhaus-Elemente und Einflüsse des Modernismus verbanden sich zu einem unverwechselbaren Stil.
Typisch sind geometrische Muster, glänzende Oberflächen und eine Vorliebe für Symmetrie. Möbel und Accessoires sollten Modernität ausstrahlen, gleichzeitig aber repräsentativ wirken.
Farben und Materialien
Die Farbpalette reicht von kräftigen Tönen wie Smaragdgrün, Rubinrot und Saphirblau bis zu eleganten Schwarz-Weiß-Kontrasten. Metallische Akzente in Gold, Silber oder Chrom sorgen für Glanz.
Bei den Materialien dominieren edle Hölzer wie Mahagoni oder Ebenholz, die oft hochglänzend lackiert wurden. Lackmöbel, Marmor und Glas ergänzen den luxuriösen Eindruck. Auch Samt, Seide und Leder sind typische Stoffe, die Polstermöbeln eine elegante Anmutung verleihen.
Möbel im Art-déco-Stil
Möbel der 1920er Jahre zeichnen sich durch klare Linien und geometrische Formen aus. Runde Tische, schlichte Kommoden mit glänzenden Oberflächen und Sessel mit markanten Armlehnen sind typisch.
Besonders charakteristisch sind Sideboards oder Barschränke, die sowohl praktisch als auch repräsentativ waren. Viele Stücke aus der Zeit lassen sich heute als hochwertige Reproduktionen finden oder auf Antiquitätenmärkten erwerben.
Beleuchtung und Accessoires
Ein wesentliches Gestaltungselement ist die Beleuchtung. Kronleuchter mit Kristallelementen, Tischlampen mit opulenten Lampenschirmen oder geometrischen Mustern schaffen die typische Atmosphäre.
Accessoires sind ebenso wichtig: Spiegel mit facettierten Kanten, Vasen in geometrischen Formen oder dekorative Skulpturen im Art-déco-Stil runden den Look ab. Auch Schwarz-Weiß-Fotografien oder Poster im Grafikstil der 1920er Jahre setzen Akzente.
Boden und Wände
In vielen Wohnungen der 1920er waren Parkettböden Standard – häufig im Fischgrätmuster. Alternativ kamen Fliesen mit geometrischen Mustern zum Einsatz.
Für die Wände eignen sich Tapeten mit Art-déco-Motiven oder kräftige Uni-Farben. Besonders beliebt sind grafische Muster in Gold auf dunklem Hintergrund, die sofort den Charakter der Zeit vermitteln. Wer es dezenter mag, setzt auf helle Wände und bringt den Zwanzigerjahre-Look über Möbel und Accessoires ein.
Lifestyle-Aspekt: Wohnen und Leben verbinden
Die „Goldenen Zwanziger“ waren nicht nur ein Stil, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. Musik, Tanz und Geselligkeit spielten eine große Rolle. Dies lässt sich in der Einrichtung widerspiegeln – etwa durch eine kleine Hausbar, die als Treffpunkt dient, oder einen Bereich mit Schallplattenspieler, der die Atmosphäre abrundet.
Moderne Interpretation
Wer nicht seine gesamte Wohnung im Stil der 1920er einrichten möchte, kann einzelne Elemente integrieren. Ein Art-déco-Spiegel im Flur, ein Samtsofa im Wohnzimmer oder goldene Accessoires genügen, um einen Hauch von Glamour einzubringen.
Wichtig ist die Balance: Zu viele Elemente können überladen wirken. Besser ist es, gezielt Highlights zu setzen und den Stil in eine moderne Gesamtgestaltung einzubetten.
Eleganz und Extravaganz – bis heute
Wohnen im Stil der Goldenen Zwanziger bedeutet, Eleganz und Extravaganz mit funktionalem Design zu verbinden. Edle Materialien, kräftige Farben und geometrische Formen prägen das Bild.
Ob als komplette Einrichtung oder als gezielte Akzente – der 1920er-Look verleiht Wohnräumen Glanz und Individualität. Wer Wert auf ein besonderes Ambiente legt, findet im Art-déco-Stil eine zeitlose Möglichkeit, Geschichte und Modernität zu verbinden.