Offene Grundrisse sind beliebt – sie schaffen Weite und Großzügigkeit. Doch manchmal braucht es Rückzugsorte, Zonen für Arbeit oder Ruhe. Eine Trennwand kann helfen, Räume neu zu strukturieren, ohne gleich umbauen zu müssen. Sie definiert Bereiche, lenkt den Blick und sorgt für ein harmonisches Verhältnis von Offenheit und Abgrenzung.
Trennwände sind ein vielseitiges Mittel, um Räume zu strukturieren und flexibel zu gestalten. Ob Glas, Holz, Akustikpaneel oder Pflanzenwand – jede Variante hat ihren eigenen Charakter und Nutzen.
Was versteht man unter einem Raum mit Trennwand
Ein Raum mit Trennwand bleibt in seiner Grundfläche erhalten, wird aber visuell oder funktional unterteilt. Anders als massive Wände sind Trennwände meist nicht tragend und können bei Bedarf verändert oder entfernt werden.
Sie schaffen Struktur, ohne die Architektur dauerhaft zu verändern – etwa zwischen Wohn- und Essbereich, Schlafzimmer und Ankleide oder Homeoffice und Wohnraum. Dabei kann die Trennung aus Glas, Holz, Gipskarton, Textil oder sogar Pflanzen bestehen.
Das Ziel ist nicht, Räume kleiner zu machen, sondern sie nutzbarer und wohnlicher zu gestalten. Eine gute Raumteilung folgt dem Grundprinzip: so viel Offenheit wie möglich, so viel Abgrenzung wie nötig.
1. Glaswände – Licht und Transparenz

Glas ist eine der elegantesten Lösungen, um Räume zu teilen, ohne Licht zu verlieren. Trennwände aus Sicherheitsglas oder Rahmensystemen mit Stahlprofilen („Loft-Stil“) sind derzeit besonders gefragt.
Sie eignen sich ideal für Wohnküchen, in denen der Kochbereich optisch abgetrennt, aber trotzdem sichtbar bleiben soll. Auch im Homeoffice bieten Glaswände Vorteile: Sie reduzieren Geräusche, halten den Raum hell und wirken großzügig.
Kosten: Je nach System und Glasart liegt der Preis zwischen 600 und 1.200 Euro pro Quadratmeter, inklusive Einbau.
2. Mobile Raumteiler – flexibel und günstig

Paravents, Rollwände oder Schiebeelemente sind die einfachste Form der Raumtrennung. Sie kommen ohne bauliche Eingriffe aus und können jederzeit versetzt oder entfernt werden.
Klassische Paravents aus Holz oder Stoff schaffen Privatsphäre im Schlafzimmer oder trennen Arbeitsbereiche im Wohnraum. Rollbare Paneele aus Filz oder Metall eignen sich besonders für Mietwohnungen, weil sie keine Befestigung benötigen.
Kosten: Ab 150 Euro für einfache Varianten, bis 800 Euro für hochwertige Systeme mit Rollen oder Akustikfunktion.
3. Regalsysteme – Stauraum und Struktur in einem

Ein Regal, das den Raum teilt, ist praktisch und dekorativ zugleich. Offene Regale lassen Licht durch, schaffen Ordnung und können Bücher, Pflanzen oder Dekoration aufnehmen.
Beliebt sind modulare Systeme, die sich flexibel anpassen lassen. Wer es massiver mag, kann Regale als raumhohe Einbauten vom Tischler anfertigen lassen. So entsteht eine feste Raumstruktur mit zusätzlichem Stauraum.
Kosten: Fertigsysteme beginnen bei 300 Euro, Maßanfertigungen liegen bei 1.000 bis 3.000 Euro.
4. Akustik-Trennwände – ideal fürs Homeoffice

Offene Wohnkonzepte stoßen dort an ihre Grenzen, wo gearbeitet oder telefoniert wird. Akustisch wirksame Trennwände aus Filz, Holzlamellen oder Textil sorgen für mehr Ruhe und Konzentration.
Sie dämpfen Schall, gliedern den Raum und bringen eine wohnliche Atmosphäre. Viele Modelle sind freistehend oder werden an Decke und Boden gespannt – ohne Eingriff in die Bausubstanz.
Kosten: Ab 500 Euro für mobile Varianten, bis 1.500 Euro für maßgefertigte Akustiksysteme.
5. Pflanzenwände – grüne Raumteiler mit Mehrwert

Eine natürliche und nachhaltige Möglichkeit, Räume zu strukturieren, sind Pflanzenwände oder bepflanzte Regale. Sie schaffen optische Trennung, verbessern die Raumluft und wirken entspannend.
Kletterpflanzen auf Rankgittern oder vertikale Pflanzsysteme mit integriertem Bewässerungssystem sind ideal für Wohnräume. In Kombination mit natürlichem Licht entsteht ein lebendiger Raumtrenner, der Funktion und Ästhetik verbindet.
Kosten: Ab 300 Euro für einfache Konstruktionen, bis 2.000 Euro für automatische Systeme mit Wasserzufuhr.
Wie trenne ich einen Raum ab ohne Wand
Wer ohne feste Wand auskommen möchte, kann auf textile oder modulare Lösungen setzen. Schwere Vorhänge oder Schiebepaneele bieten eine weiche, wohnliche Art der Raumteilung. Auch Lichtinseln oder Teppiche können Zonen schaffen, ohne physische Barrieren zu errichten.
Eine weitere Möglichkeit ist, Möbel gezielt zu positionieren: Sofa, Sideboard oder Esstisch bilden natürliche Raumgrenzen, ohne den offenen Charakter zu zerstören.
Entscheidend ist die Wirkung: Die Trennung soll Struktur schaffen, aber nicht einengen. Helle Materialien, durchlässige Formen und eine gute Beleuchtung erhalten die Leichtigkeit des Raums.
Wer plant, seinen Wohnraum neu zu gliedern, sollte sich an Funktion und Licht orientieren: Was soll getrennt werden, und wie stark? Oft reicht eine optische oder akustische Abgrenzung aus, um Räume neu erlebbar zu machen – ganz ohne massive Wände oder aufwendigen Umbau.