Es ist schon ein paar Jahrhunderte her, dass der Paravent oder die „Spanische Wand“ erfunden wurde.
Angeblich waren es die Chinesen, die schon im zweiten Jahrhundert ein Möbelstück ersannen, das ihr Bedürfnis nach Privatsphäre trotz beengter Lebensverhältnisse befriedigen sollte und es auch tat — die Stellwand.
Die ersten Paravents bestanden aus massivem Holz, waren beweglich, lenkten den Lichteinfall und verhinderten Zugluft. Sie bestanden gewöhnlich aus Paaren von zwei bis sechs klappbaren Teilen. In Europa tauchten Paravents um das 16. Jahrhundert herum auf. Ihre Hauptfunktion war es, die Bewohner ungemütlicher Burgen und Schlösser vor Zugluft zu schützen. Außerdem teilten sie die Gemächer räumlich auf und schufen die ersehnte Intimsphäre. So konnten sich die Hofdamen ohne Bedenken hinter einem Paravent waschen, ankleiden oder für die Nacht fertig machen.
Für diese Zwecke werden Spanische Wände heute eher seltener eingesetzt. Wenn eine Stellwand einen Raum schmückt, dann soll sie in der Regel unschöne Anblicke wie Bügelecken verbergen, den offenen Kleiderschrank vom Rest des Schlafzimmers trennen oder den Essbereich von der Küche abgrenzen.