Gar nicht so einfach, die dänische Glücksformel Hygge zu beschreiben und ins Deutsche zu übersetzen. Aber vielleicht ist es genau das: Man kann Hygge nicht erklären, man muss es fühlen.
Man fragt sich angesichts Dänemarks Stellung als eines der glücklichsten Länder der Welt nicht zu Unrecht, was uns die Menschen dort voraus haben. Oder, was sie glücklicher macht? Glücksforscher begeben sich in schöner Regelmäßigkeit auf die Suche und finden unter anderem die Antwort in der Lebensphilosophie von Hygge. Es ist die Fähigkeit, dem Alltäglichen die Krone aufzusetzen. Oder mit anderen Worten: Die Dänen feiern das alltägliche Leben. Wohl auch, weil in einem von Hektik geprägten Alltag das Bedürfnis nach Formen des Rückzugs wachsen. Aber es ist nicht nur die Pause zwischendurch oder der pünktliche Feierabend. Das richtige Mittelmaß zu finden – darin scheinen unsere Nachbarn wahre Meister zu sein. Nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern genau richtig.
Das fängt mit der Tasse Tee an und hört noch lange nicht beim Einrichten des Zuhauses auf. Auch wenn wir uns, gerade was das Wohnen angeht, gerne einiges abschauen. So spielen Naturmaterialien und Handarbeit eine große Rolle. Duftkerzen und Wolldecken ebenso wie die handgeschnitzte Schale oder das Designersofa.
Hygge ist warmes Licht und ein kuscheliges Bett, Picknicken am Feuer und Glögg trinken im Winter. Es ist die Zeit mit Freunden, der Esstisch, der die Familie zusammenbringt und das Buch im Schaukelstuhl. Hygge ist kein Trend zum Nacheifern, es ist vielmehr eine Haltung, die es sich lohnt, zu erlernen.