„Wohnklo mit Kochnische“ nannte man sie früher: Wohnungen, die auf wenigen Quadratmetern Platz bieten müssen fürs Schlafen und Essen, fürs Arbeiten und Relaxen. Sie so einzurichten, dass zwischen den Möbeln noch Platz bleibt zum Leben, ist eine Herausforderung – die sich aber selbst in Mini-Appartements meistern lässt, wenn man ein paar Grundregeln beachtet.
Großzügige Raumwirkung und perfekte Raumausnutzung – das kennzeichnet eine gut geplante Kleinwohnung. Wenn man bei der Gestaltung mitreden darf, sollten Sie darauf achten, dass Sie wenig trennende Wände einplanen. Statt einer unbequemen winzigen Küche mit Mini-Nordfenster könnte man beispielsweise eine Küchenzeile mit Essplatz in den Wohnraum integrieren.
Und ein Schlafplatz, der mit einem luftigen Baldachin vom Wohnraum abgetrennt wird, ist eine gute Alternative zu einem sonst nicht nutzbaren kleinen und dunklen Schlafzimmer. Wenn der Blick frei schweifen kann und man nicht ständig Barrieren in Form von Türen überwinden muss, wirkt eine Wohnung gleich größer.
Vorsicht: Stauraum hilft nicht immer
Viele Bewohner kleiner Appartements erliegen der Versuchung, immer mehr und immer mehr Stauraum zu schaffen. Dann sind zwar die gesammelten Habseligkeiten aufgeräumt. Mit Kommoden, Regalen, Kisten und Kartons stellt man jedoch die Wohnung zu: Sinnvoller ist es, beispielsweise im Schlafzimmer eine Wand für einen raumhohen Schrank zu reservieren und dort alles zu bündeln.
Zwischenwände bieten sich für Einbauschränke an. Und noch mehr Platz schafft man, wenn man vorher gründlich entrümpelt und alles, was man in der Wohnung nicht unbedingt braucht, in den Keller verbannt oder weggibt.
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Je weniger herumsteht, umso besser: Für kleine Wohnungen empfehlen sich deshalb Multifunktionsmöbel wie beispielsweise eine zum Bett umbaubare Couch. Es gibt auch sehr pfiffige Möbel, die sich Platz sparend zusammenklappen lassen. Dann verschwinden Tisch oder Bett einfach in der Wand.
Nach oben Luft
Altbauwohnungen haben oft noch Platzreserven in der Höhe: Eine Galerie oder Empore kann als Schlafplatz oder Stauraum dienen. Besonders sorgfältig muss man in kleinen Wohnungen den Einsatz von Farbe an Wand und Decke planen. Dunkle Töne sollten sparsam und nur zur Akzentuierung genutzt werden, denn sie lassen Räume kleiner wirken. Sehr ungünstig sind dunkle Decken, die das Zimmer optisch stauchen.
Auch große Ornamente setzt man lieber nur maßvoll ein: Zu viel davon wirkt zu dominant und macht die Raumwirkung zunichte. Gute „Vergrößerer“ sind dagegen ein geschickt aufgehängter Spiegel und ein einheitlicher – möglichst heller – Bodenbelag im gesamten Raum.
Geschickt geplant und eingerichtet, hat eine kleine Wohnung durchaus Vorteile gegenüber dem 150-Quadratmeter-Loft – statt in Fläche und Raumvolumen kann in hochwertige Einbauten und Ausstattung investiert werden. Und für die Heizung zahlt man auch viel weniger.