Ob Steiltreppe oder Wendeltreppe: Manchmal kommt man bei der Planung von kleinen Wohnungen, Dachgeschossen, Galerien oder Nebenräumen nicht an diesen Raumwundern vorbei.
Raumspartreppen sind speziell für beengte Räume konzipiert und bieten eine platzsparende Lösung, haben jedoch einige Besonderheiten hinsichtlich Vorschriften und Gestaltung. Hier unser Überblick.
Die raumsparendsten Treppentypen
- Sambatreppe: Diese Treppe ist besonders kompakt, da sie über abwechselnd tiefe Trittflächen für die linke und rechte Seite verfügt. Sie benötigt wenig Platz und ist dennoch relativ komfortabel zu begehen.
- Spindeltreppe: Spindeltreppen winden sich spiralförmig und benötigen weniger Fläche in der Horizontalen, dafür aber oft mehr Raum in der Höhe.
- Wendeltreppe: Ähnlich wie Spindeltreppen nehmen auch Wendeltreppen weniger Platz ein, sind aber häufig größer und haben eine mittige Stütze.
- Steiltreppe: Diese sehr steilen Treppen benötigen am wenigsten Platz in der Tiefe, da sie oft fast im 45-Grad-Winkel gebaut werden. Sie sind jedoch weniger komfortabel und erfordern vorsichtiges Begehen.
Kosten für eine Raumspartreppe
- Materialien: Raumspartreppen gibt es in verschiedenen Materialien, wie Holz, Stahl oder einer Kombination aus Holz und Metall. Holztreppen sind meist teurer als einfache Metalltreppen.
- Preisspanne: Die Kosten für eine einfache Raumspartreppe beginnen bei etwa 500–1.000 EUR für eine Grundausführung aus Metall. Hochwertigere Modelle, etwa mit Holzstufen und Geländer, können zwischen 1.500 und 3.000 EUR kosten.
- Maßanfertigungen: Maßgefertigte Raumspartreppen können über 5.000 EUR kosten, vor allem, wenn hochwertige Materialien oder besondere Designs gewünscht sind.
Rechtliche Vorschriften beim Treppenbauen
- Bauordnungen und DIN 18065: In Deutschland müssen Treppen grundsätzlich nach der DIN 18065 (Treppen – Definition, Messregeln, Hauptmaße) gebaut werden. Raumspartreppen unterliegen jedoch häufig Ausnahmeregelungen, da sie in der Regel als nicht-hauptsächliche Treppen (z. B. für Nebenräume oder Dachböden) gelten.
- Steigung und Trittfläche: Für Raumspartreppen gilt oft eine Mindesttiefe für die Trittflächen und eine maximale Steigung, je nach Bundesland. Häufig beträgt die maximale Steigung ca. 21–23 cm, und die Trittflächen sollten mindestens 21 cm tief sein, wenn möglich.
- Handlauf: Ein Handlauf ist bei steilen Treppen meist erforderlich, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Nutzungsart: Wenn die Treppe für dauerhaften Zugang, etwa zu einem Wohnraum, genutzt wird, gelten striktere Vorgaben als für Zugang zu Nebenräumen.
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Platzbedarf für eine Raumspartreppe
- Grundfläche: Der Platzbedarf hängt vom Steigungswinkel und der Lauflänge ab. Raumspartreppen benötigen in der Regel weniger als 1 m Breite und eine Grundfläche von etwa 1,5 bis 2 Quadratmetern in der Tiefe. Für eine einfache Sambatreppe kann man z. B. mit einer Lauflänge von ca. 1,5 bis 2 Metern rechnen.
- Höhe und Winkel: Der Steigungswinkel liegt oft zwischen 45° und 65°, was deutlich steiler ist als bei normalen Treppen.
Berechnung einer Raumspartreppe
Die Berechnung basiert auf der Steigungshöhe (Höhe zwischen den Tritten) und der Auftrittsfläche (Tiefe der Stufen). Hier eine grundlegende Formel und Schritte:
- Gesamthöhe messen: Bestimme die Gesamthöhe, die die Treppe überwinden muss (von Boden zu Boden).
- Steigungswinkel festlegen: Entscheide dich für einen gewünschten Steigungswinkel, etwa 45°.
- Anzahl der Stufen berechnen: Teile die Gesamthöhe durch die gewünschte Höhe pro Stufe (ca. 20–23 cm). Das ergibt die Anzahl der benötigten Stufen.
- Lauflänge berechnen: Multipliziere die Anzahl der Stufen mit der Trittfläche (ca. 20–23 cm).
- Grundfläche planen: Plane den Raumbedarf entsprechend der Lauflänge und der Breite der Treppe.
Beispiel:
- Raumhöhe: 260 cm
- Stufenhöhe: 22 cm → 260 cm ÷ 22 cm ≈ 12 Stufen
- Lauflänge: 12 Stufen x 22 cm (Trittfläche) ≈ 264 cm
Eine Raumspartreppe ist eine flexible und platzsparende Lösung, die sich je nach Design und Material auch kostengünstig gestalten lässt.